Automobilzulieferer im Wandel der Branche  (Foto: SR)

Verbrenner-Aus setzt Automobil-Zulieferer im Saarland unter Druck

Reporterin: Yvonne Schleinhege / Onlinefassung: Lisa Huth   26.04.2023 | 16:40 Uhr

Das Aus für den Verbrenner ist besiegelt und setzt die Autobranche unter Druck - insbesondere die Zulieferer. Davon gibt es im Saarland besonders viele. Ihre Zukunftschancen waren am 26. April Thema beim AKJ-Automobilkongress in Saarbrücken.

Der Markt rund um die E-Mobilität organisiert sich neu, sagt auch Felix Kuhnert, Automobilexperte bei der Beratungsgesellschaft PWC: „Es wurde sehr viel investiert bereits in die Transformation von den Automobilzuliefer-Unternehmen. Und dort wird jetzt gerade hart im Wettbewerb gekämpft, um die wichtigen großen Aufträge im Bereich Elektroantrieb etcetera." Auch das Saarland ist von diesem Wandel betroffen.

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Automobil-Zulieferer im Saarland unter Druck
Audio [SR 3, Yvonne Schleinhege-Böffel, 26.04.2023, Länge: 03:17 Min.]
Automobil-Zulieferer im Saarland unter Druck
Das Aus für den Verbrenner ist besiegelt und setzt die Autobranche unter Druck. Insbesondere die Zulieferer. Davon gibt's im Saarland bekanntermaßen besonders viele. Ihre Zukunftschancen waren am 26. April Thema beim AKJ-Automobilkongress in Saarbrücken.

Zulieferer positionieren sich neu

Große Automobilzulieferer, die auch Werke im Saarland haben, müssen sich am Markt neu positionieren. Dazu gehören etwa ZF, Bosch, Schaeffler oder auch Eberspächer. Sie alle stehen vor derselben Herausforderung: Sie müssen neue Produkte, etwa für die E-Mobilität, entwickeln und gleichzeitig immer noch Komponenten für Verbrenner produzieren.

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Video [aktueller bericht, 26.04.2023, Länge: 1:57 Min.]
Elektromobilität: Stimmung in der Automobilbranche

Weniger Arbeitsplätze in der E-Mobilität

Sie alle haben, werden oder könnten Hunderte Arbeitsplätze abbauen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft PWC.

Laut dieser stünden in Europa 550.000 Arbeitsplätze aufgrund des Verbrenners auf der Kippe, so Kuhnert. Dem entgegen stünden lediglich 280.000 Arbeitsplätze, die durch die Elektromobilität neu geschaffen werden könnten.

Der Grund: Für die Produktion von E-Autos werden deutlich weniger Menschen gebraucht. Nach Schätzungen von Branchenexperten könnte etwa im Antriebsbereich die Zahl der Jobs um bis zu 20 Prozent sinken. Auch deshalb seien die Automobilzulieferer gefordert, noch mehr Gas zu geben in Sachen E-Mobilität.

Von der Transformation profitieren?

Einzelne Zulieferer könnten den Wandel in der Branche allerdings gewinnbringend nutzen: So wie der Vorrichtungsspezialist Fixture Tech Solutions aus Tholey - ein kleiner Automobilzulieferer. Früher war das Unternehmen unter dem Namen Junker und Partner bekannt und schließlich bis zum letzten Sommer eine Tochter von Zeiss. Nun ist das Unternehmen selbständig und will von der Transformation der Autoindustrie hin zur E-Mobilität profitieren.

Neue Kunden durch E-Autos

So erklärt Andreas Marquardt von Fixture Tech Solutions: „Das Elektrofahrzeug schafft uns neue Kunden. Wir beliefern Start-ups in den USA zum Beispiel. Und zum Zweiten haben wir natürlich auch neue Produkte wie Batteriewannen und Ähnliches, was jetzt neu geprüft wird und als Lösung dazu kommt."

Fixture Tech Solutions nutzt also die Umbrüche in der Autoindustrie, um neue Kunden zu gewinnen. In den vergangenen sechs Monaten ist das Unternehmen so von 90 auf 110 Mitarbeiter gewachsen.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 26.04.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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