Prof. Klein: "Wenn wir hier etwas verändern, hat das Auswirkungen in anderen Ländern"
An den Autoscheiben bleiben längst nicht mehr so viele Mücken kleben, wie noch vor 30, 40 Jahren. Was erst Mal gut klingt, ist eigentlich ein Problem – wegen des Artensterbens. Damit setzt sich auch die UN-Weltnaturkonferenz in Montreal auseinander. Professorin Alexandra-Maria Klein beobachtet das Geschehen und schätzt die Lage im SR-Interview ein.
Nicht nur Mücken, sondern auch Schmetterlinge, Motten, Wespen und Bienen landen regelmäßig auf Autoscheiben, sagt Alexandra-Maria Klein. Sie ist Professorin für Landschaftsökologie an der Universität in Freiburg und beschäftigt sich dort im Institut für Geo- und Umweltwissenschaften vor allem mit Biodiversität und Ökosystemen.
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"Arten, die einfach verschwinden"
Bestimmte Tierarten, wie zum Beispiel Vögel, Bienen oder Schmetterlinge, seien in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen, erklärt Professorin Klein.
Die UN-Weltnaturkonferenz soll deshalb eine länderübergreifende Zusammenarbeit für den Erhalt der Biodiversität ermöglichen. Denn es reiche nicht, wenn jedes Land sich nur um den Erhalt der eigenen Natur kümmere, so Alexandra-Maria Klein. Ökosysteme und Handelsketten seien alle miteinander verbunden und wenn man hier etwas verändere, habe das Auswirkungen in anderen Ländern.
Ziele und Hoffnungen
Ziele, die jetzt auf der Weltnaturkonferenz gesetzt werden sollten, seien einerseits, dass es bis 2030 kein Plastikmüll mehr geben sollte. Aber auch 30 Prozent der Natur sollten unter Naturschutz gestellt werden.
Professorin Klein wünscht sich außerdem mehr Mechanismen zur Einhaltung der Maßnahmen, wie etwa Sanktionen: "Man sollte sicherstellen, dass wirklich etwas passiert!"
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 09.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.