Verschiedene Blumen blühen auf einer Wiese, die für Wildblumen angelegt wurde.  (Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)

Welche Wildpflanzen darf man mit nach Hause nehmen?

Reporterin Lisa Krauser / Onlinefassung: Rebecca Lambert   26.05.2023 | 07:17 Uhr

Nicht nur Mensch und Tier erfreuen sich an den Sonnenstrahlen. Auch Blumen, Bäume und Sträucher sind aus ihrem Schlummer erwacht und zeigen sich in voller Blüte. Da würde man doch gerne mal ein Sträußchen mit nach Hause nehmen. Aber darf man das?

Bunte Farben und süße Gerüche sind die Boten des Frühlings und des Sommers. Da kann man schon in Versuchung kommen, sich ein paar der jungen Blüten mit nach Hause zu nehmen, um sie länger anschauen zu können.

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Welche Wildblumen darf man mit nach Hause nehmen
Audio [SR 3, Lisa Krauser, 26.05.2023, Länge: 01:28 Min.]
Welche Wildblumen darf man mit nach Hause nehmen

Und bei dem schönen weißen Flieder ist das zum Beispiel auch erlaubt. Den kann man aktuell ja auch ziemlich überall in voller Blüte betrachten.

Laut Bundesnaturschutzgesetz ist zwar verboten, wildlebende Pflanzen ohne einen vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder Bestände gar zu verwüsten. Aber der Gesetzgeber habe eine Ausnahme geschaffen, sagt Julia Wolter vom saarländischen Umweltministerium: Die sogenannte Handstraußregelung.

Handstraußregelung

Die Handstraußregelung besagt, dass jeder wildlebende Moose, Farne, Blumen, Gräser, Flechten, Früchte, Pilze, Tee und Heilkräuter sowie Zweige wildlebender Pflanzen aus der Natur entnehmen dürfe, wenn sie keinem besonderen Artenschutz unterliegen, sagt Wolter. Auch da dürfe man nur geringe Mengen für den Eigenbedarf entnehmen.

Eigenbedarf

Eigenbedarf: Das ist ein Sträußchen, das zwischen Daumen und Zeigefinger passt oder ein kleines Körbchen. Das ist also in Ordnung. Aber Sträucher und Blumen zu sammeln, um sie zu verkaufen, ist nicht erlaubt.

Hohe Geldstrafen

Und außerdem Finger weg von allem, was unter Artenschutz steht. Zum Beispiel Weidenkätzchen, oder wilde Narzissen und Tulpen. Die gelbe Schlüsselblume und die wilden Orchideen, wie es sie zum Beispiel im Bliesgau gibt, sind auch streng geschützt.

Wer sich daran bedient, schadet nicht nur der Natur, sondern auch seinem Geldbeutel. Die Strafen könnten bei der Schädigung von Bäumen und streng geschützten Pflanzen schonmal in die Tausender gehen.

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Welche Blumen darf man pflücken?
Audio [SR 3, Lisa Krauser, 26.05.2023, Länge: 03:41 Min.]
Welche Blumen darf man pflücken?

Richtig pflücken

Gut, im Bliesgau gibt es auch die Küchenschelle, das ist eine lilane Blume mit glockenartigen Blüten. Die steht auch unter Naturschutz. Aber es gibt ja auch Wildblumen, die man mit nach Hause nehmen darf und bei denen sollte man auch vorsichtig sein. Wichtig ist da vor allem, nicht die ganze Wurzel rauszureißen. Nur den Stengel und die Blüte pflücken!

Vorsicht bei Obstzweigen

Aber nicht nur Blumen sehen schön aus. Es gibt ja auch Obstbäume, die schön blühen. Bei denen muss man aber auch vorsichtig sein. Viele Obstbäume gehören Privatleuten oder Landwirten. Das wäre dann Diebstahl.

Es gilt

Generell gilt also: Finger weg von Pflanzen, die unter Naturschutz stehen oder jemandem gehören! Das heißt, man darf auch keine Sonnenblume aus einem großen Sonnenblumenfeld mitnehmen und auch von extra angelegten Wildblumenwiesen darf man nichts pflücken. Das gilt auch für Parks und private Vorgärten.


Informationen zum Thema: "Darf ich Blumen pflücken?"


Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 26.05.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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