Portemonnaie, Schlüssel und Handy liegen mal wieder zu Hause (Foto: SR)

Verschusseln, verlieren, verlegen

Reporterin: Lisa Krauser | Online-Fassung: Lisa Huth   24.05.2023 | 07:10 Uhr

Schwupps, da ist sie plötzlich weg, die Lesebrille. Oder der Autoschlüssel ist am Morgen einfach unauffindbar. Das Problem kennen wohl viele. Wir haben Tipps von einer Gedächtnistrainerin.

Die Gedächtnistrainerin Margit Ahrens hilft Menschen dabei, ihren Kopf zu trainieren. Sie ist im Vorstand des Bundesverbands Gedächtnistraining und muss nur ganz selten nach etwas suchen. Hier sind ihre goldenen Regeln für das - fast - nie wieder was Suchen müssen:

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Verschusseln, verlieren, verlegen
Audio [SR 3, Lisa Krauser, 24.05.2023, Länge: 02:35 Min.]
Verschusseln, verlieren, verlegen

Eine Ordnerstruktur anlegen

Eine ganze Reihe von Dingen müssen einen festen Ablageplatz haben, etwa Haustürschlüssel, Geldbeutel, Behälter mit den Augenlinsen. "Wo ich meinen Reisepass habe, da darf ich gar nicht erst suchen. Auch der Impfausweis, da muss man bestimmte Stellen haben, wo die immer liegen", so dieTrainerin.

Bewusst Handeln

Von Schusseligkeit will Margit Ahrens nicht sprechen. Eher davon, dass viele Menschen einfach unkonzentriert seien. Das liege auch an der Reizüberflutung. Und daran, dass viele mehrere Sachen gleichzeitig machen. Etwa telefonieren, die Waschmaschine füllen und überlegen, was man noch einkaufen muss. Ihr Rat: Sich aufs Wesentliche konzentrieren. "Nicht glauben, dass man Schritte hintereinander schon gleichzeitig denken kann, das klappt nicht."

Die Gedanken auf die Dinge lenken

Der Klassiker: der vergessene Regenschirm im Bus oder in der Straßenbahn. Da denkt man schon vorher: "bloß nicht liegen lassen!" Margit Ahrens meint: die Gedanken immer wieder zum Schirm zurückbringen hilft: "Ich sage mir ab und zu, Regenschirm, Regenschirm und wenn ich dann aussteige, dann ist der so präsent, dann vergess ich den auch nicht."

Und wenn man doch was vergisst?

Ahrens wichtigste Regel: Kühlen Kopf bewahren. Dann drei bis viermal mal tief durchatmen, bis zehn zählen und überlegen, was ist der erste Schritt. Oder einmal von 20 runter zählen und damit das Gehirn auf Anfang setzen. Anschließend nach und nach die einzelnen Orte abgehen, an denen man den Gegenstand verloren haben könnte.

Vergessen Vorbeugen

Öfter mal den Kopf "frei spülen", meint Ahrens: Nach Draußen gehen, sich auf den Stuhl setzen, in den Himmel zu gucken, Vögel hören und den Stress runter fahren. Einfach Freundlich zu sich selber sein und nicht von einem zum anderen hetzen. Das helfe dem Gedächtnis enorm, so die Trainerin.

Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 24.05.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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