MUDAM in Luxemburg eröffnet Michel Majerus Ausstellung
Im November 2002 kam der Künstler Michel Majerus bei dem Flugzeugabsturz einer Lux-Air-Maschine ums Leben. Seine Werke werden zu horrenden Preisen auf dem Kunstmarkt gehandelt. Zum 20. Todestag hat das Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean - kurz MUDAM - eine Installation seiner Werke aufgebaut.
Eine Kunstinstallation, die so manchen Besucher zurück in die eigene Jugend versetzt, findet sich akutell im Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg.
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Techno, Super Mario, MTV und Viva - das sind Begriffe, die einen an die Zeit erinnern, als die digitale Welt noch in den Kinderschuhen steckte. In dieser Zeit hat Michel Majerus begonnen, seine Kunst zu erschaffen.
Ikonen der 90er Jahre
Seine Inspiration seien Techno und MTV gewesen, obwohl es hieße, dass er kein großer Partygänger gewesen sei, sagt Bettina Steinbrügge, die neue Direktin des MUDAM. Sie ist die Kuratorin der aktuellen Majerus-Ausstellung. Diese Ausstellung bietet Majerus' frühe Bilder der digitalen Welt. Sie zeigen die Ikonen der 90er Jahre. Unter ihnen zeige sich auch Super-Mario als besonders wichtig, sagt Steinbrügge.
Ein neuer Warhol?
Majerus sei jemand gewesen, der besonders über sein Sein in dieser Kunstszene reflektiert habe, sagt sie. Das sehe man an seinen Werken. Außerdem zeigen sie die Alltagskultur und den Popkosum. Dabei erinnern Majerus' Werke an sein Vorbild - Andy Warhol. Kein Wunder also, dass auch Kunstexperten da Parallelen ziehen. Die Campell-Soup-Dose bei Warhol - das ist bei Majerus Super-Mario.
Außerdem habe der Künstler früh mit digitalen Bildern gearbeitet und sei sehr interessiert an Computern und Animationen gewesen. Das habe er alles eingebaut, sagt Steinbrügge. Das mache ihn zu einem Vorreiter dieser Kunst.
Die Sinnmaschine
"Die Sinnmaschine" ist eine begehbare Ausstellungs-Installation, die noch bis zum ersten Oktober im MUDAM in Luxemburg-Stadt zu sehen ist. Sie zeigt eines der frühen Werke von Michel Majerus. Sie wirkt auf den ersten Blick vielleicht wie ein wirres Durcheinander aus Bildern, Comics und ironischen Zitaten aus der Kunstgeschichte wirkt, besitzt jedoch Ordnung. Unter Kraftwerk an der Spitze ordne Majerus seine eigenen Werke ein und das noch vor anderen bedeutenden Künstlern wie Gerhard Richter, sagt Steinbrügge.
Zeitlose Bedeutung
Die Arbeiten erzeugen immer noch eine Faszination - und nicht nur im Retrosinne. Seine Kunst habe eine Aktualität, sagt Steinbrügge, die sich gehalten habe, wodurch sie immer noch interessant für eine jüngere Generation sei. Vor allem, da sie die Anfänge und die ersten Entwicklungsschritte der digitalen Welt zeige.
Frühzeitiges Ende
Majerus' Karriere wurde jedoch frühzeitig beendet, als er im November 2002 bei dem Flugzeugabsturz in Luxemburg ums Leben kam. Dabei standen die Zeichen gut. Er habe sich in Berlin etablieren gewollt und sei auf dem Sprung in die Vereinigten Staaten gewesen, sagt Steinbrügge.
Trotzdem habe er ein beeindruckendes Lebenswerk erschaffen, das man sich nun auch im MUDAM in Luxemburg ansehen kann.
Ein Beitrag aus der Sendung "Region am Sonntag" am 02.04.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.