Eine Frau sitzt allein am Tisch und haelt sich die Hände vor das Gesicht. (Foto: Imago/Thomas Trutschel/photothek)

Seniorenpatenschaften im Saarland

Reporter: Max Zettler; Onlinefassung Rebecca Lambert   18.01.2023 | 06:25 Uhr

Einsamkeit - die betrifft im digitalen Zeitalter auch im Saarland immer mehr und vor allem ältere Menschen. Um diesem Trend entgegenzuwirken ist, hat die Caritas Seniorenpatenschaften ins Leben gerufen. Ilse Veit ist eine Seniorenpatin im Saarland. Wir haben sie getroffen.

Einsamkeit - was ist das eigentlich? Schlicht alleine sein? Oder Antriebslosigkeit? Seniorenpatin Ilse Veit aus Hargarten definiert das nicht nur darüber, wie viele Menschen um sie herum sind, sondern ob sie auch mit den Menschen reden kann.

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Seniorenpatenschaften gegen Einsamkeit
Audio [SR 3, Max Zettler, 18.01.2023, Länge: 02:32 Min.]
Seniorenpatenschaften gegen Einsamkeit

Sie könne allein in der Wohnung sitzen und einsam sein, sagt die Seniorenpatin, aber auch mitten in einer Menge - beispielsweise auf einem Konzert, wenn sie keinen habe, mit dem sie über die Eindrücke sprechen könne.

Lange Gespräche

Die 69-Jährige ist seit fünf Jahren Seniorenpatin bei der Caritas. Zwei Seniorinnen besucht sie jeweils einmal die Woche und spricht mit ihnen. Dabei reden sie über so ziemlich alles: über ihr Leben, was die Woche los war, oder Schwänke aus der Jugend.

Die Treffen gehen auch meistens länger als angedacht. Eigentlich solle so ein Treffen nur anderthalb bis zwei Stunden dauern. Aber meistens werde es doch länger, sagt sie. Nach zwei bis drei Stunden müsse sie jedoch meist gehen. Natürlich wolle keiner das Treffen wirklich beenden, aber man habe ja auch den eigenen Haushalt zu versorgen.

Nervennahrung und Freudenstrahlen

Bei ihren Besuchen hat Isle Veit auch schon mal Schokolade im Gepäck. Nervennahrung nennt sie das. Die Seniorinnen warteten auch immer sehnsüchtig auf das nächste Treffen, erzählt sie. Das Schönste sei, das ein Lächeln auf den Lippen und die Freude, wenn sie vorbeikomme.

Ungezwungene Atmosphäre

Die Frau, die Veit heute besucht, wohnt etwa zehn Minuten mit dem Auto weg. Frau Adler ist 89 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl und hat Probleme mit dem Gehör. Die Stimmung zwischen den beiden ist sehr vertraut. Frau Adler ist froh, dass es das Patenschaftsprogramm gibt.

Es sei schön, jemanden zu haben, mit dem man sprechen könne, sagt sie. Vor allem, wenn die Person, die zu Besuch kommt das auch wirklich will und nicht die ganze Zeit wartend aus dem Fenster schaue. Gerade deshalb freue sie sich immer, wenn Ilse Veit sie besuche.

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Am 17. Januar war Elke Schilling vom Seniorentelefon „Silbernetz“ zu Gast bei SR 3 „Aus dem Leben“. Mit Gastgeber Uwe Jäger hat sie sich über ihre Arbeit und Wege aus der Einsamkeit unterhalten. Das Gespräch gibt es danach als Podcast auf sr3.de, in der ARD-Audiothek und auf YouTube.

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