Eine Pflegefachkraft geht mit einer Bewohnerin durch das Seniorenheim. (Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt)

Schwesternverband für mehr Spielraum beim Personaleinsatz

Interview: Simin Sadeghi/Onlinefassung: D. Scherer   02.01.2023 | 13:00 Uhr

Der Saarländische Schwesternverband fordert, die Pflege in Deutschland anders zu organisieren. Dem Personalmangel in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen könne abgeholfen werden, wenn die Betreiber den Personaleinsatz freier gestalten könnten, sagt Thomas Dane, der Vorstandsvorsitzende des Saarländischen Schwesternverbandes.

In den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen fehlt Personal - und das nicht erst seit der aktuellen Krankheitswelle. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wirbt die Landesregierung unter anderem Pflegekräfte im Ausland an - beispielsweise in Mexiko und Indien. Doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein und wird zudem kurzfristig keine Entlastung bringen können. Vom Saarländischen Schwesternverband kommt jetzt eine andere Idee.

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Saarländische Schwesternverband fordert mehr Flexibilität beim Personaleinsatz
Audio [SR 3, Moderation: Simin Sadeghi/im Gespräch Thomas Dane, 02.01.2023, Länge: 03:43 Min.]
Saarländische Schwesternverband fordert mehr Flexibilität beim Personaleinsatz
Interview mit Thomas Dane, Vorstandsvorsitzender des Saarländischen Schwesternverbandes.

Der Schwesternverband schlägt vor, einen Teil der Pflege anders zu organisieren. Dem Personalmangel könnte abgeholfen werden, wenn die Betreiber von Pflegeheimen und Krankenhäusern mehr Spielraum beim Einsatz des Personal erhielten, sagt Thomas Dane, der Vorstandsvorsitzende des Saarländischen Schwesternverbandes.

Problem Pflegefachkraftquote

Beispielsweise gebe es in stationären Pflegeeinrichtungen eine Pflegefachkraftquote von 50 Prozent, die viele Einrichtungen derzeit nur mit Schwierigkeiten erreichen könnten. Sie wären aber in der Lage, auch mit weniger Pflegefachkräften den Betrieb in der Pflegeeinrichtung zu organisieren, so Dane. Denkbar sei beispielsweise, dass ein Teil der Pflege von Pflegehilfskräften übernommen werden könnte - so wie es in anderen Ländern auch praktiziert werde.

Mehr Pflegehifskräfte im Einsatz

Natürlich müsse dabei garantiert sein, dass die Pflegehilfskräfte gut angeleitet werden und auch eine Überwachung der Pflege durch die Hilfskräfte müsse gesichert sein.

Die Pflegefachkräfte könnten sich dann, neben der Überwachung der Pflegehilfskräfte, auf die pflegerisch komplizierteren Aufgaben konzentrieren. Die Gefahr, dass die Qualität der Pflege leiden könnte, sieht Dane nicht zwingend gegeben. Es gebe in den Einrichtungen zum Teil sehr erfahrene Pflegehilfskräfte.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 02.01.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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