Viele private Unterkunftsmöglichkeiten in Dillingen
Täglich kommen Menschen aus der Ukraine auch zu uns ins Saarland. In Dillingen ist man vorbereitet. Hier gibt es bereits 150 private Unterkunftsmöglichkeiten. Bis April soll für bis zu 300 weitere Menschen Wohnraum zur Verfügung stehen.
Die Aufnahmestelle Lebach ist voll ausgelastet und so beeilen sich alle Beteiligten, die Geflüchteten aus der Ukraine auf die Kommunen zu verteilen. Im Sozialamt in Dillingen empfängt Anja Amorosi die Geflüchteten, wenn sie zur Anmeldung ins Rathaus kommen. Neben den drängendsten Bedürfnissen werde dabei auch das Angebot für Sprachkurse und vor allem auch Hilfe bei der Bewältigung der Kriegserlebnisse angesprochen, sagt sie.
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Dillingen: Noch viele private Unterkünfte frei
In der rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt Dillingen sind in den vergangenen zehn Tagen bislang 50 ukrainische Kriegs-Geflüchtete untergekommen, alle bei Bekannten und Verwandten, so der Bürgermeister der Stadt, Franz-Josef Berg. Die Aufnahmekapazität in der Stadt liegt deutlich darüber. Es seien bis dato private Unterkunftsmöglichkeiten für knapp 150 Personen gemeldet, so Berg.
In welchem Zustand die Unterkünfte sind, das kann die Ortspolizeibehörde jedoch nicht in jedem Einzelfall überprüfen. Eine Überprüfung würde jedoch auf jeden Fall stattfinden, "wenn wir eine Zuweisung machen", sagt Sigrid Kipper, die Leiterin der Behörde.
Für bis zu 300 Geflüchtete werde in den kommenden zwei Wochen Wohnraum geschaffen, versichern Berg und Kipper.
Identitätsfeststellung und Anmeldung in Lebach
Was sie den Geflüchteten aber nicht ersparen können, das ist der Verwaltungsaufwand, bis sie die zugesicherte Leistungen bekommen. Einen ersten Scheck gibt es zwar beim Kreissozialamt, die Regelleistung jedoch erst nach der Anmeldung in der Landesaufnahmestelle Lebach. Und da braucht es mitunter viel Geduld - in der Warteschlange und bis die Prozedur der Identitätsfeststellung erledigt ist.
Die ukrainischen Schulkinder
In den Kommunen und Grundschulen bereitet man sich derweil auf die Aufnahme der vielen ukrainischen Schulkinder vor. Zudem werden Deutschkurse über die Volkshochschule angeboten.
Große Solidarität und Hilfsbereitschaft
Auch private Unterstützung wird in den Kommunen angeboten und von ihnen auch gerne angenommen. So hat eine Kinderpsychologin angeboten, sich um traumatisierte Kinder zu kümmern, eine Tierarztpraxis bietet kostenlose Untersuchungen und Impfungen für Haustiere an, Dolmetscherleistungen können abgerufen werden, ebenso wie unbürokratische Unterstützung im Alltag.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 22.03.2022 auf SR 3 Saarlandwelle