Ein Arzt untersucht ein Kind mit einem Stethoskop.  (Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Kinderärzteverband warnt vor Versorgungsproblemen im Saarland

mit Informationen von Anke Birk   23.11.2022 | 16:56 Uhr

Die Kinder- und Jugendärzte warnen vor einem Engpass in der Versorgung von Kindern im Saarland. Demnach geht jeder dritte Kinderarzt in den nächsten fünf Jahren in Rente.

Der saarländische Kinder- und Jugendärzteverband befürchtet, dass es in Zukunft einen Engpass in der Versorgung von Kindern im Saarland geben könnte. Der Sprecher des Verbandes, Benedikt Brixius, sagte dem SR, die unattraktiven Rahmenbedingungen hielten junge Ärzte von einer Niederlassung als Kinderarzt ab. Zwei der Arztsitze in der Kinder- und Jugendmedizin seien derzeit im Saarland unbesetzt.

"Wir brauchen dringend mehr Studienplätze"
Audio [SR 3, Interview: Simin Sadeghi / Benedikt Brixius, 24.11.2022, Länge: 03:51 Min.]
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Keine Kapazitäten für Neupatienten

Die Arbeitsbelastung sowohl für die Kinderärzte als auch deren medizinische Fachangestellte sei schon jetzt hoch, sagte Brixius. Einige Kinderärzte könnten dadurch keine Wechselpatienten, also Patienten anderer Praxen, oder sogar Neugeborene mehr annehmen. Der eklatante Mangel an medizinischen Fachangestellten verschärfe zudem das Problem.

Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 23.11.2022.


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