Antragsflut bei den Energieversorgern im Saarland
Privater Ausbau Erneuerbarer Energien
Den Klimawandel aufhalten, nicht mehr abhängig sein von ausländischen Gaslieferanten, Öl und Kohle, sondern auf Sonne und Wind setzen – die Politik drängt in Richtung Erneuerbare Energie und die Saarländerinnen und Saarländer machen dabei mit. Immer mehr Privatleute wollen zuhause umrüsten. Das bringt die regionalen Energieversorger jedoch bei den Anträgen an ihre Grenzen.
Alleine für Photovoltaik-Anlagen hat die energis Netzgesellschaft seit Anfang des Jahres doppelt so viele Anträgen erhalten wie im gleichen Zeitraum 2021. Auch Energie SaarLorLux verzeichnet einen deutlichen Nachfrage-Anstieg. Gleiches bei den Stadtwerken Saarbrücken: Von Januar bis Mai letzten Jahres sind rund 100 Anträge eingegangen, in diesem Jahr rund 200.
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Antragsflut und viele falsch ausgefüllte Anträge
Man werde regelrecht von Anträgen überrollt, sagt Stadtwerke-Pressesprecherin Ulrike Reimann. Deshalb gebe es derzeit Verzögerungen bei der Bearbeitung. Zudem seien viele Anträge falsch ausgefüllt, wichtige Unterlagen fehlten oft, wodurch es noch länger dauere. Auch die energis Netzgesellschaft kennt das Problem: Viele Antragsteller seien einfach überfordert, denn die gesetzlichen Anforderungen seien einfach zu komplex. Der Energieversorger appelliert deshalb an die Politik, die bürokratischen Hürden für beide Seiten runter zu schrauben.
Energieversorger wollen personell aufstocken
Energisversorger energis will nun beim Personal nachrüsten, um die Flut an Anträgen zu stemmen. Auch bei den Stadtwerken Saarbrücken sollen mindestens zwei neue Mitarbeiter eingestellt und Mitarbeiter aus anderen Abteilungen umverteilt werden. Denn beide Energieversorger rechnen damit, dass in Zukunft noch deutlich mehr Anträge für Erneuerbare Energien eingehen werden.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 13.05.2022 auf SR 3 Saarlandwelle