Kommunen kostet Müllentsorgung Millionen
Die Beseitigung von Verpackungsmüll kostet die Kommunen jährlich Millionen. Mit einer Sonderabgabe für die Hersteller von beispielsweise Einweggeschirr sollen die Kommunen entlastet werden. Gastronomen befürchten eine Umwälzung der Kosten.
Essensverpackungen, Zigaretten und Einweg-Getränkebecher – wer sie produziert, soll künftig eine Sonderabgabe zahlen. Das hat der Bundestag beschlossen, denn die Kommunen müssen hohe Entsorgungskosten für die Verpackungen aus den öffentlichen Mülleimern schultern. Ab 2025 sollen die Hersteller die Entsorgung nun mitfinanzieren.
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700 Millionen Euro kostet die Müllbeseitigung die Kommunen. Im Saarland schätzt der Städte- und Gemeindetag die Beseitigungskosten auf fast acht Millionen Euro.
Städte- und Gemeidentag begrüßt Abgabe
Rund um Abgabestellen wie beispielsweise Wertstoffcontainer sammle sich eine Menge Müll, sagt Jörg Aumann, Präsident des Städte- und Gemeindetags und Oberbürgermeister von Neunkirchen. In seiner Stadt wurde in den letzten Jahren deshalb deutlich mehr Personal eingestellt, um Müll auf den Straßen und den Grünanlagen einzusammeln.
Forderung weiterer Abgaben
Die Sonderabgabe für die Hersteller richtet sich nach der im Vorjahr in Verkehr gebrachten Plastikmenge. So sollen knapp 400 Millionen Euro an die Kommunen fließen. Zusätzlich könnte in weiterer Zukunft eine Sonderabgabe auf Einwegverpackungen aus Aluminium und Pappe Geld in die Kassen der Kommunen spülen. Diese Forderung wird deutschlandweit diskutiert.
Abnehmer befürchten Umwälzung der Kosten
Die Abnehmer der Verpackungen, wie Hermann Haus, Inhaber des „French Baguette“ in Dillingen, befürchten, dass die Mehrkosten durch die Sonderabgabe auf die Abnehmer umgelegt werden.
Die Preise für einen Becher samt Plastik-Aufsatz seien innerhalb weniger Jahre von zehn auf 14 Cent gestiegen. "Das wird noch teurer mit den neuen Verordnungen. Und dann muss der Preis vom Kaffee auch hochgesetzt werden." Er befürchtet, dass dann auch weniger Kunden kommen werden.
Jörg Aumann versteht die Bedenken der Abnehmer, aber auch das sei ein Fortschritt und Weckruf für viele. „Solche Dinge gehen nur über den Geldbeutel." Appelle an das Umweltbewusstsein würden nicht ausreichen.
Alternative Mehrwegverpackungen
Mehrweg-Verpackungen können als Alternative dienen. Auch Hermann Haus würde gerne auf Mehrweg setzen. Die Anschaffung ist jedoch teurer und das zurückgenommene Geschirr muss zudem gespült werden.
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" auf SR 3 Saarlandwelle