Die versteckte Naturkundesammlung in Landsweiler-Reden
Naturkundemuseen sind fast überall zu finden - doch im Saarland muss man sie schon genauer suchen: Die naturkundlichen Sammlungen liegen gut versteckt in Landsweiler-Reden. Und die nächste öffentliche Führung durch diese Sammlungen findet erst am 22. September statt. Warum das so ist.
Die archäologischen und naturkundlichen Schätze des Saarlandes muss man zwar nicht im Dschungel oder irgendwelchen Höhlen suchen, aber bis nach Landsweiler-Reden muss man schon fahren, und zwar ins Zentrum für Biodokumentation.
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Im Zentrum für Biodokumentation bietet das Land in der geologischen Ausstellung die Möglichkeit zur kostenlosen Zeitreise. Uralte Steinarten und Fossilien aus den letzten vier Milliarden Jahren gibt es dort zu sehen.
Manch einer interessiert sich vielleicht nicht für Steine. Doch bei einem Blick hinter die Kulissen gibt es im Zentrum für Biodokumentation noch mehr zu entdecken: Hunderte Schmetterlingsarten, ein Dodoskelett und ausgestopfte Tiere warten dort auf die Besucher.
Öffentliche und private Führungen
Insgesamt über zwei Millionen Exponate werden im Zentrum für Biodokumentation aufbewahrt. Öffentliche Führungen bietet das Zentrum dieses Jahr genau zwei an. Die nächste ist im September, die erste war Anfang Mai und die war mit dreißig Interessierten gut besucht.
Aber wer es zum 22. September nicht schafft, hat nicht automatisch alles verpasst: Interessierte Besucher und Besucherinnen haben die Möglichkeit, nach Anmeldung auch eigene, kostenlose Führungen durch die geologische Ausstellung zu erleben.
Artenkennerausbildung
Und nicht nur für Privatpersonen stehen die Exponate zur Verfügung. Der komplette Fundus wird auch wissenschaftlich und für die Lehre genutzt. So bietet der Naturforscherverein Delattinia beispielsweise Kurse an, um Artenkenner auszubilden und das für jeden, der Interesse hat.
Die Mittel fehlen
Doch warum gibt es so wenige Besucherführungen in dem Zentrum? Um eine gute, moderne Ausstellung zu haben, brauche man Zeit, Personal und Gelder, sagt Dr. Michael Altmoos vom Zentrum für Biodokumentation. Er macht die Führungen durch die geologische Ausstellung.
Altmoos wünscht sich sich, dass das Format der Ausstellung weiterentwickelt wird. Dafür fehlten aber derzeit die finanziellen Mittel. Schließlich müsse man das kleine hoch engagierte Team aufstocken, um das Ausstellungsformat anzupassen, sagt Altmoos.
Wissenschaftlicher Wert
Helga May-Didion vom Umweltministerium sieht in der aktuellen Sammlung großen Nutzen. Im Fokus stehe die Werterhaltung, sagt sie. Man arbeite sie wissenschaftlich in dem Rahmen auf, wie es den ehrenamtlichen Mitarbeitenden möglich sei.
Die zoologische Sammlung werde teilweise nur Universitäten und Schühlern gezeigt, sagt Eric Schneider, der Standortleiter in Landsweiler-Reden. Er könne sich eine Zusammenlegung von geologischer und zoologischer Abteilung gut vorstellen.
Kooperationspartner finden
Auch das Praehistorium Gondwana hat angeboten, Teile der Sammlung auszustellen. Schließlich liegt beides nicht nur örtlich nebeneinander, sondern ist sich thematisch teilweise ähnlich.
Das Umweltministerium wünscht sich jedoch, einen Kooperationspartner, der die Ausstellung vollwertig unterstützt.
Zugang schaffen
Als Leiterin der Naturschutzabteilung trägt May-Didion die Verantwortung über die Sammlungen des Saarlandes. So melden sich wissenschaftliche Gruppen aus der ganzen Welt, um einen Blick auf die Fossilien, Tiere und Pflanzen im Zentrum für Biodokumentation zu werfen.
Wenn aber das Interesse der Bevölkerung an den Führungen ebenso groß würde, bestünde die Möglichkeit, das Ausstellungskonzept daran anzupassen. Als ersten Schritt, das zu erreichen, plant May-Didion eine Digitalisierung.
Führungen im Zentrum für Biodokumentation
Zentrum für Biodokumentation
Am Bergwerk Reden 11
66578 Schiffweiler
Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 19.05.2023 auf SR 3 Saarlandwelle
