Tafel in der Saarbrücker Synagoge (Foto: SR/Lena Schmidtke)

Jüdische Gemeinde Saar ist besorgt

mit Informationen von Simin Sadeghi; Onlinefassung: Rebecca Lambert   26.11.2022 | 12:15 Uhr

Es ist nicht der erste Fall von Vandalismus an der Saarbrücker Synagoge. Erneut wurde der Davidstern auf der Infotafel des Mahnmals "Band der Erinnerung" vor der Synagoge zerkratzt.

Antisemitische Übergriffe häufen sich - beispielsweise bei den Schüssen auf ein Rabbinerhaus in Essen oder Sachbeschädigung in einer Synagoge in Berlin. Aber auch in Saarbrücken kommt es erneut zu Sachbeschädigungen.

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Sachbeschädigung an der Saarbrücker Synagoge
Audio [SR 3, (c) SR, 26.11.2022, Länge: 02:24 Min.]
Sachbeschädigung an der Saarbrücker Synagoge

Der Davidstern auf der Infotafel des Mahnmals "Band der Erinnerung" vor der Synagoge wurde zerkratzt. Die Vorsitzende der Synagoge Saar Ricarda Kunger ist entsetzt. Es mache die jüdische Gemeinschaft hilflos. Die Täterinnen und Täter solcher Übergriffe wollten die jüdische Bevölkerung bewusst treffen.

Erinnerung ist wichtig

Dabei möchte etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung einen "Schlussstrich" unter die NS-Vergangenheit ziehen. Kunger sieht darin ein großes Problem. Die Menschen müssen sich erinnern, fordert sie. Denn wenn man sich nicht erinnere, verblasse die Erinnerung. Dann besteht die Gefahr, dass es sich wiederholt.

Die lebendige Erinnerungskultur fördern

Kunger fordert eine entsprechende Ausbildung von Lehrern, denn es sei Aufgabe des gesamten Staates und der Gesellschaft, die Erinnerungskultur zu fördern. Am besten solle man jüngere Erwachsene in Konzentrationslager mitnehmen, damit man es auch plastisch vor Augen habe.

Die Reaktion auf die Sachbeschädigung

Die jüdische Gemeinde ist alarmiert. Man habe schon beim ersten Mal Anzeige gegen unbekannt erstattet. Das habe man jetzt wieder getan, sagt Kunger.

Ein Beitrag in der Sendung "Region am Mittag" am 26.11.2022 auf SR 3 Saarlandwelle

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