Probleme reichen bis in die Berufsschule
Vor anderthalb Jahren zeigte der IQB-Bildungstrend, dass fast jedes fünfte Kind weder richtig zuhören noch richtig lesen konnte. Wenn Grundschüler sich schwer tun mit Lesen und Schreiben – dann wirkt sich das auf den weiteren Bildungsweg aus.
Scarlett ist 33 Jahre alt und unterrichtet seit sechs Jahren unter anderem Kfz-Mechatroniker und Land- und Baumaschine-Mechatroniker in Deutsch, Geschichte und Wirtschaft und Sozialkunde im Berufsbildungszentrum St. Ingbert. Ihre Erfahrung: Die Lese- und Schreibkompetenz der Schüler und Schülerinnen ist gesunken.
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Die Erfahrung der Berufsschullehrerin: Die Lese- und Schreibkompetenz der Schüler und Schülerinnen ist gesunken. Die Jugendlichen seien oftmals auch bei altersgerechten Texten nicht in der Lage, den Inhalt selbstständig zu erfassen und zusammen zu fassen.
Die Schüler versuchen oft, ihre Schwächen zu verbergen
In Scarletts Klassen sitzen Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund. Wer besser Deutsch könne, sei oft schwer zu sagen, sagt sie. Für sie sei wichtig, herauszufinden, wer eventuelle Lese- und Schreibschwächen habe, aber das sei oft gar nicht so einfach. Die Schüler und Schülerinnen versuchten ihre Schwächen oft zu verbergen.
"Wir essen Opa"
Deshalb versucht sie Hemmschwellen abzubauen, indem sie immer wieder ihre Hilfe anbiete. Was ebenfalls helfe, sei Grammatik zu wiederholen und Verständnis für Sprachregeln zu wecken. Gerne auch mit Humor. Zum Beispiel, wenn es um Kommaregeln geht. „Wir essen, Opa“ sei nun mal was ganz anderes als „Wir essen Opa" also den Opa zum Essen rufen und nicht den Opa verspeisen.
Das seien Praxisbeispiele, die die Schülerinnen und Schüler lustig finden, die aber auch deutlich machen, dass Kommaregeln keine Gängelei seien, sondern wichtig für die Bedeutung von Sätzen, so Scarlett.
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Ein Thema am 16.05.2023 in "Guten Morgen" auf SR 3 Saarlandwelle und in der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio