Eine Frau legt in einem Supermarkt Lebensmittel in einen Einkaufswagen (Foto: picture alliance/dpa | Armin Weigel)

Wie verändert sich das Konsumverhalten im Saarland?

Simin Sadeghi im Gespräch mit Prof. Andrea Gröppel-Klein   18.10.2022 | 16:25 Uhr

Energiekrise und Inflation würden sich bereits spürbar auf das Kauf- und Konsumverhalten der Menschen in Deutschland auswirken, sagt die Konsum- und Verhaltensforscherin Prof. Andrea Gröppel-Klein von Universität des Saarlandes. Im Saarland gibt es allerdings eine Besonderheit.

Seit Mai 2020 untersucht Prof. Andrea Gröppel-Klein von der Universität des Saarlandes (UdS) das Konsumverhalten im Saarland. Mehr als 5.500 Bundesbürger habe man zu den Coronawellen und nun auch zu den Folgen des Ukraine-Krieges befragt. Das Ergebnis: Es wird beim Einkauf noch mehr auf den Preis geachtet, aber es gebe Unterschiede zum Sparverhalten während der ersten Pandemiejahre.

Audio

Wie verändert sich das Konsumverhalten im Saarland?
Audio [SR 3, Interview: Simin Sadeghi / Prof. Andrea Gröppel-Klein, 18.10.2022, Länge: 03:47 Min.]
Wie verändert sich das Konsumverhalten im Saarland?

Kein einheitliches Sparverhalten

Während der Corona-Pandemie habe es noch ein recht einheitliches Sparverhalten in der Bevölkerung gegeben, nun seien vor allem Niedrigverdiener auf Sparkurs, so die Forscherin.

Aber auch bei den Besserverdienenden herrsche zunehmend Zurückhaltung. Gerade bei ihnen könne ein zu starkes Sparverhalten jedoch starke negative Folgen für unsere Wirtschaft haben.

"Urlaub ist eine Art Flucht"

Während man erwarte, dass dieses Jahr weniger für Weihnachtsgeschenke ausgegeben werde, seien noch viele Menschen bereit, Geld für einen Urlaub zurückzulegen. Dies sei auch eine Art Flucht aus der derzeit niedergeschlagenen Atmosphäre, so Gröppel-Klein.

Saarländer wollen weiter ins Restaurant

Außerdem habe man eine Besonderheit in den Befragungen festgestellt, die sehr saarlandspezifisch sei, so Gröppel-Klein: Die Saarländer wollten im Durchschnitt nicht auf den Restaurantbesuch verzichten. Allerdings müsse man auch hier mit Umsatzeinbußen rechnen.

Zeit für Innovationen?

Doch in jeder Krise kann auch eine Chance stecken. In Krisenzeiten, in denen sich wie jetzt vieles verändere, steige die Offenheit der Konsumenten für neue Produkte, Sortimente und Angebote, sagt Gröppel-Klein. Dies könnte eine Chance für den Einzelhandel sein.


Mehr zum Thema


Die Kaufkraft schwindet
"Zum Leben wird knapp"

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 18.10.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja