Grippewelle, Medikamenten- und Ärztemangel
Die Nachrichten aus unserem Gesundheitssystem werden nicht besser! Gefühlt jeder ist erkältet und das betrifft vor allem unsere Kinder. Die Kinderstationen im Krankenhaus sind seit Wochen stark belastet, zum Teil überlastet. Die Artzpraxen sind voll und auch die Medikamente werden knapp.
Normalerweise erreicht die Grippewelle ihren Höhepunkt zwischen Fastnacht und Ostern, die sehr hohen Fallzahlen nun sind laut Kinderarzt Benedikt Brixius sehr ungewöhnlich. Aber, die momentane Grippe oder Influenza sei nicht gefährlicher oder ansteckender als früher. Vielmehr sei es so, dass Kinder zwischen null und vier Jahren bisher noch keine Influenza erlebt hätten, weil die letzten Wellen ausgefallen sind. "Jetzt kommt es richtig dicke, weil fast alle daran erkranken", so Brixius im SR-Interview.
Zu den hohen Fallzahlen komme im Moment aber noch ein Mangel an Medikamenten hinzu, vor allem Fieber- und Schmerzmittel seien rar und das bei oft über 40 Grad Fieber und Ohrenschmerzen bei den kleinen Patienten: "Durch den hohen Bedarf, den wir haben, kommen wir wirklich in die Bredouille. Zum Beispiel fahren Patienten und Eltern für Paracetamol und Ibuprofen zu vielen Apotheken, es ist einfach schwierig etwas zu bekommen", erklärt Brixius.
Misere mit der Maske
Er fordert ein Umdenken der Politik und die Herstellung von Fiebersäften und -zäpfchen in Deutschland. Eltern rät er bei einem akuten Infekt sich von Kindern fern zuhalten und nahen Kontakt zu anderen zu meiden. Zur Mund-Nase-Bedeckung meint der Arzt: "Ansonsten warnen wir eher vor der Maske, denn die Misere mit der Maske baden wir gerade aus." Für Kinder und Gesundheitssystem sei es sinnvoller die üblichen Infekte durchzumachen als die Wellen durch Masken heraus zu zögern.
Über dieses Thema wurde am 15.12.22 auch in der "Region am Nachmittag" auf SR 3 berichtet.