Von einer Künstlichen Intelligenz erzeugtes, gefälschtes Foto von Papst Franziskus (Foto: Screenshot)

Wenn KI-Programme Fake-Bilder erschaffen

Max Zettler / Onlinefassung: Dagmar Scherer   19.04.2023 | 07:36 Uhr

Künstliche Intelligenz-Programme wie ChatGPT können richtige Aufsätze und Essays schreiben. Und es gibt noch weit mehr solcher KI-Programme. Einige von ihnen können sogar Bilder erschaffen, die wie echte Fotos aussehen. Aber darin liegt auch eine große Gefahr.

Donald Trump, der ehemalige US-Präsident, steht derzeit wegen Schweigegeldzahlungen vor Gericht. Im Internet kursieren Bilder, auf denen man sehen kann wie er verhaftet wird und sich heftig dagegen wehrt. Doch diese Bilder sind nicht echt. Sie wurden von einer Künstlichen Intelligenz erstellt. Oder das Bild des Papstes im weißen Daunenmantel-Outfit. Auch das Bild - eine KI-Kreation.

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Täuschend echt: wenn künstliche Intelligenz Bilder erstellt
Audio [SR 3, (c) SR 3 Max Zettler, 19.04.2023, Länge: 02:18 Min.]
Täuschend echt: wenn künstliche Intelligenz Bilder erstellt

Zu den Programmen, die so etwas leisten können, gehört Midjourney. Kevin Baum vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sieht in solchen Programmen auch eine Gefahr. "Die größten Risiken von Systemen wie Midjourney und ähnlichen sehe ich persönlich darin, dass man sie mit anderen KI-Systemen koppeln kann, um maßgeschneiderte Missinformationen zu produzieren", sagt er.

So funktionieren die Programme

Die Programme bauen aus den Bildern, die im Internet zu finden sind, etwas neues zusammen. "Es ist im Prinzip eine sehr geschickte Art und Weise, Collagen zu erstellen und dabei aber - anders als bei Collagen, die ja aus existierenden Bildern bestehen - gleichzeitig Variationen echter Bilder einzubauen", beschreibt er das Prinzip.

Wenn man beispielsweise einen Tiger mit Schiebermütze sehen möchte, gibt man das als Text in das Generatorprogramm ein, wartet ein paar Sekunden und schon spuckt das Programm ein entsprechendes Bild aus.

Programme werden immer besser

Noch gibt es in den Bildern kleine Fehler, anhand derer man erkennen kann, dass es kein echtes Foto ist. Bei Midjourney könne man das beispielsweise an Händen, Ohren und Augen sehen, sagt Baum. Die Gesichter seien einfach zu glatt. Das Problem ist aber: "Diese Sachen werden nach und nach ausgefeilt."

Der einzige Schutz vor Falschinformation

In Zukunft werde man sich deshalb immer erst fragen müssen: "Woher kommen die Informationen?" Denn das einzige, was laut KI-Forscher Kevin Baum gegen solchen Missbrauch hilft, ist Medienkompetenz.

Bilder-Quiz

KI-generiert: Was sehen Sie hier?

Frage 1 von 5

Welchen See sehen Sie hier?
 (Foto: Midjourney)

Ein Thema am 19.04 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Guten Morgen".


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