"Der für Omikron angepasste Impfstoff wird im Herbst kommen"
Interview: Dirk Jesinghaus, ärztliche Leiter des Impfzentrums Ost
Die Zahl der Corona-Impfung ist zurzeit mehr als überschaubar. Das sei kein Wunder, sagt Dr. Dirk Jesinghaus. Im Winter habe es ein Hoch an Boosterimpfungen gegeben und die vierte Impfung gebe es nur für einen bestimmten Personenkreis. Nichtsdestotrotz hält er den weiteren Einsatz des Impfbusses und die Offenhaltung zweier Impfzentren für sinnvoll. Er rechnet damit, dass es im Herbst wieder eine heftig Welle geben wird.
Es sei im Winter gelungen, zusammen mit den Haus- und Facharztpraxen in sehr schneller Zeit die dritte Impfung durchzuführen, sagt Dr. Dirk Jesinghaus, ärztlicher Leiter des Impfzentrums Ost.
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Die vierte Impfung sei ja nur noch für einen bestimmten Personenkreis empfohlen worden und demzufolge sei dann auch die Zahl der Impfungen stark gesunken. Hinzu sei auch sicherlich eine gewisse Impfmüdigkeit bei den Menschen gekommen, so der Mediziner.
Impfbus - ein gutes weil niedrigschwelliges Angebot
Nichtsdestotrotz war in den letzten Monaten auch der Impfbus immer wieder unterwegs und die Touren seien durchaus ein Erfolg gewesen, sagt Jesinghaus. Es habe am Tag immerhin 40 bis 50 Impfungen gegeben in einer Zeit, in der es im Impfzentrum selbst nur ca. 60 bis 70 Impfungen gab. Der Impfbus sei einfache eine gute Möglichkeit, den Menschen, die beispielsweise Angst vor dem Gang in eine Arztpraxis haben, ein niedrigschwelliges Angebot fürs Impfen zu machen.
Impfzentren: Für den Herbst vorbereitet sein
Dass trotz der derzeit niedrigen Nutzung zwei Impfzentren im Saarland geöffnet bleiben, hält Jesinghaus für sinnvoll. "Wir wissen im Grunde nicht, was im Herbst kommt", sagt er. Er persönlich rechne mit einer heftigen Welle, und wenn es dann den angepassten Impfstoff gebe, "wollen viele wieder geimpft werden und das schaffen dann die Arztpraxen nicht alleine, denn sie haben ja noch ihren ganz normalen Praxisbetrieb."
Der Impfstoff
Der zurzeit verfügbare Impfstoff schütze sehr gut und sorge zudem bei der Omikron-Variante dafür, dass es bei einer Erkrankung einen deutlich milderen Verlauf gebe. Mit dem neuen Impfstoff, der an die Omikron-Variante angepasst ist, rechnet Jesinghaus ab Herbst. "Ich denke mal, ab September".
Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 13.06.2022 auf SR 3 Saarlandwelle