Homburg will verstärkt gegen illegale Müllentsorgung vorgehen
Nach wie vor kommt es in Homburg zu illegalen Müllablagerungen. Dagegen will die Stadt jetzt verstärkt vorgehen - mit mehr Kontrollen, einer App und auch kostenlosen Abholangeboten.
Essensreste, Geschenkpapier, Schlachtabfälle und sogar Altöl – illegale Müllablagerungen sind nach wie vor ein großes Problem für die Stadt Homburg. Das sehen auch Claudia Ohliger vom Baubetriebshof, der Homburger Müllabfuhr, und Simone Müller-Orschekowski von der Homburger Polizei so. Mit mehr Kontrollen, einer App und auch kostenlosen Entsorgungsangeboten will man das Problem besser in den Griff bekommen.
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Kuriose Fälle
Unter den illeaglen Müllablagerungen gebe es auch immer wieder mal kuriose Funde, erzählt Claudia Ohliger, die Leiterin des Homburger Baubetriebshofes(BBH). So habe es auch schon einen Fall gegeben, da seien im Wald zwischen 300 und 400 Pizzakartons entsorgt worden. Auch bei der Homburger Polizei kennt man solche Fälle. Hier habe es sogar schon Entsorgungen von Sofas in Bachläufen gegeben, so Simone Müller-Orschekowski.
Bußgelder bis Strafverfahren
Neben Container-Standorten sind vor allem Parkplätze, wenig befahrene Straßen am Stadt- oder Ortsrand oder Feldwirtschaftswege beliebte Ablagestätten. Aber die illegale Müllablagerung ist kein Kavaliersdelikt und wird mit Bußgeld bestraft. Wer damit Boden, Luft oder Wasser verschmutzt, dem winkt sogar ein Strafverfahren.
Gefahren für Gesundheit und Umwelt
Besonders weggeworfene Lebensmittel im Restmüll ziehen Schädlinge an: Das könne im schlimmsten Fall auch zur Übertragung von Krankheiten beitragen, so Ohliger.
Der Müll belastet außerdem die Umwelt und ist für die Mitarbeiter des Baubetriebshofs häufig schwierig zu entsorgen. Und die Polizei muss in den Abfällen zudem nach Hinweisen auf die Müllverursacher suchen.
Hinzu komme der zusätzliche Personalaufwand, so Müller-Orschekowski - das bedeute: "Das sind Steuergelder. Deswegen ist jeder Bürger damit belastet. Das trifft also nicht nur dann die Umwelt an sich, sondern jeden Bürger im Geldbeutel.“
Mehr Kontrollen & Angebote
Polizei und BBH setzen deshalb auch auf die Mithilfe der Bürger. Sie bitten darum, genau hinzuschauen und Beobachten umgehend zu melden. Zum Beispiel mit der "Homburg-App". können Bürger z.B. Fundorte ganz einfach melden.
Aber auch die Homburger Polizei möchte dieses Jahr noch mehr gegen das Müll-Problem unternehmen. So wolle man die Präsenz an Containerstandorten verstärken und auch in Randzeiten kontrollieren, so Müller-Orschekowsk.
BBH-Leiterin Ohliger rätselt immer wieder über die Beweggründe der Menschen. Schließlich gebe es in vielen Fällen kostengünstige bis kostenlose Möglichkeiten, seinen Müll loszuwerden: "Man kann sich für den Papiermüll eine kostenlose blaue Tonne ordern, kann am Wertstoffhof alles abgeben, man kann sich den Sperrmüll vor der Haustür abholen lassen."
Ein Thema in der "Sendung "Region am Mittag" am19.01.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.