Der "Quierschieder Eiffelturm"
Eine Gerüstkonstruktion am Quierschieder Bahnhof macht gerade von sich reden. Eine Spezialfirma hat ein monströses Konstrukt errichtet, damit die Menschen auch weiterhin zum Bahnsteig kommen. Denn der Bahnhof wird saniert und umgebaut. Erste Touristen sollen auch schon gesichtet worden sein. SR-Reporter Markus Person hat sich die "Attraktion" mal angesehen...
Wer vor der monströsen Gerüstkonstruktion am Quierschieder Bahnhof steht, der könnte das Gefühl bekommen, dass es ihn in die französische Hauptstadt verschlagen hat. Die unzähligen Gerüststangen, die sich auf abenteuerliche Weise an den Steilhang schmiegen, ähneln einer kleinen Version des Pariser Eiffelturms. Für andere wiederum kommt es eher dem Turmbau zu Babel näher.
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Im Zick-Zack nach oben
Rund 100 Stufen geht es im Zick-Zack-Kurs in luftige Höhen. Bis man die Behelfsbrücke aus Stahlträgern und Holz erreicht, die sich über die Gleise spannt. Das Gerüst zu erklimmen, ist erstmal gar nicht so schwer - zumindest, wenn man keine Höhenangst hat. Oben, dann ein fantastischer Ausblick über Quierschied, bis hin zum Förderturm in Fischbach-Camphausen. Wer diesen Panoramablick genießen will, der muss auch mal seinen Ängsten begegnen, so wie ein Rentnerduo, das sich zur Brückenbesteigung verabredet hat.
Erste Touristen am Gerüst gesichtet
Die Gerüstkonstruktion ist bereits ein kleiner Touristenmagnet geworden. Die ersten Quierschieder pilgern bereits zum Bahnhof, nur um sich das Gerüst anzusehen. Viele Besucher sind begeistert von der besonderen Konstruktion und für viele macht diese auch einen stabilen und sicheren Eindruck.
Schwindelerregende Höhen
Geht es aber eine der vielen, frei schwebenden Treppen zu den Gleisen oder den Straßen hinab, dann sieht das schon anders aus. Beschwingt geht es die schwingenden Treppenstufen runter - dabei der Blick Richtung Boden - mehr als gewöhnungsbedürftig.
Eigentlich zeichnet sich der Quierschieder Bahnhof nicht gerade durch seine Massen an Nutzern aus – was die Frage aufwirft, ob der Zweck die Mittel rechtfertigt? Nutzen und Aufwand werden bei dieser Konstruktion und den wenigen Nutzern wohl nicht im Verhältnis stehen.
„Europäische Einzigartigkeit“ in Quierschied
Und dennoch, viele finden die Konstruktion beeindruckend - und Quierschied hat damit aktuell eine „europäische Einzigartigkeit“ zu bieten. Denn wer braucht schon frei schwebende Gerüste am Kölner Dom oder ein Saarpolygon auf der Bergehalde, wenn er den Turm von Quierschied besteigen kann?
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 25.11.2022 auf SR 3 Saarlandwelle