Landesbrandinspekteur fordert Bonussystem
Ohne ehrenamtliche Hilfe kommt keine saarländische Kommune aus. Auch die Freiwilligen Feuerwehren im Saarland sind auf Ehrenamtliche angewiesen. Diese zu finden ist allerdings nicht einfach. Seit einiger Zeit versuchen die Feuerwehren neue Wege zu gehen, um Einsätze oder Workshops attraktiver zu machen. Der Landesbrandinspekteur fordert ein landesweites Bonussystem.
Die Freiwilligen Feuerwehren im Saarland sind das ganze Jahr im Einsatz. Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen müssten vielerorts teure Berufsfeuerwehr bezahlt werden. Doch neue Mitglieder für die Freiwilligen Feuerwehren zu finden und Bestehende zu halten, gestaltet sich zunehmend schwieriger. Deshalb gehen seit einiger Zeit mehrere Feuerwehren neue Wege, um Einsätze, Übungen oder Workshops attraktiver zu machen. In Homburg wurde beispielsweise ein Aufwandsentschädigungssystem eingeführt.
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Entschädigungssystem in Homburg
Zu rund 550 Einsätzen rückte die Freiweillige Feuerwehr in Homburg in diesem Jahr aus. Damit die Ehrenamtlichen eine Anerkennung für ihre Arbeit erhalten, wurde 2022 ein Aufwandsentschädigungssystem eingeführt.
Initiator des Systems war der Homburger Wehrführer Peter Nashan. Die Feuerwehrleute erhalten pro Einsatz, Übung oder sonstiger Veranstaltung Punkte, die über das Jahr gesammelt werden. Im Januar des folgenden Jahres würden die Punkte ausbezahlt - jeder Punkt ergebe einen Euro, so Peter Nashan. Bis zu 30.000 Euro können pro Jahr für das Programm von Seiten der Stadt ausgegeben werden.
Anerkennung und Motivation
Mit der Ausschüttung der Punkte soll die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrleute eine zusätzliche Anerkennung erfahren. Und es soll motivieren, auch weiterhin bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv zu bleiben. Für die ehrenamtich engagierten Feuerwehrmitglieder kommen mit dem Aufwandsentschädigungssystem zwischen 250 bis 300 Euro pro Jahr zusammen. Obwohl der Geldbetrag auf den Monat gerechnet nicht sonderlich hoch sei, wirke er sich laut Wehrführer Peter Nashan positiv aus. Es sei neben der Anerkennung auch ein Anreiz für die Teilnahme an den Übungen und Weiterbildungsmaßnahmen.
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Landesbrandinspekteur für landesweite Regelung
Auch die Kommunen Schiffweiler und Illingen gehen ähnliche Wege. Auf das gesamte Saarland bezogen sind es jedoch nur wenige Feuerwehren, die ein solches System haben. Deshalb spricht sich Landesbrandinspekteur Timo Meyer für eine saarlandweite Lösung aus.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 28.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle