Europa-Projekttag in Saarlands erster Europaschule
Das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken ist die erste offizielle „Europaschule“ im Saarland. Zum Europatag am 9. Mai hat die Schule einen ersten Projekttag zum Thema veranstaltet. Ein Projekttag, der in Zukunft jedes Jahr stattfinden soll.
Wie wird eine Schule zur Europaschule? Und was das bedeutet das? Zum Beispiel, dass an der Schule zum Europatag ein Projekttag stattfindet.
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Es wird geschrieben, gemalt und gespielt
Anna und Max sitzen in der Aula des Gymnasiums und stecken die Köpfe zusammen. In einem Planspiel sollen sie für Abgeordnete der Linken im Europaparlament die Vorlage für die Ausschuss-Sitzung erarbeiten.
Währenddessen sitzen die Fünftklässler über Landkarten gebeugt und zeichnen Landesflaggen. Und die Neuntklässler spielen: französische Gesellschaftsspiele.
Der lange Weg zum Qualitätssiegel "Europaschule"
Der Europa-Projekttag am Saarbrücker Rotenbühl-Gymnasium soll künftig jedes Jahr am 9. Mai stattfinden. Er ist quasi das i-Tüpfelchen bei dem langen Weg, den die Schule auf dem Weg zur Europaschule zurückgelegt hat.
Angefangen habe es vor Jahren mit Schüleraustausch-Maßnahmen und mit Projekten im Sportbereich mit europäischen Partnern, sagt Schulleiter Oskar Dawo. Die Europa weiten Projekte seien mit der Zeit immer mehr ausgebaut worden und dann habe man schließlich den Antrag für das Qualitätssiegel "Europaschule" gestellt.
Ende Januar 2022 war es dann soweit: das Rotenbühl-Gymnasium wurde zur Europaschule gekürt - die erste im Saarland.
Was macht eine Schule zu einer Europaschule?
Bilinguales Unterrichtsangebot ab der 7.Klasse, Weiterbildung für die Lehrkräfte im europäischen Ausland, reger Schüler-Austausch mit Klassen in England, Frankreich und anderen EU-Staaten. Und immer wieder das Verständigungsthema als Lehrplan-Inhalt. Das sind die Merkmale für eine Europaschule. Projektleiterin Anja Barbian verfolgt sie mit Herzblut.
Und nicht nur Direktor und Projektleiterin sind mit viel Engagement dabei. Er halte es für wichtig, dass man schon früh an das Thema Demokratiebildung herangeführt werde, sagt Schülersprecher Tim. "Für mich steht Europa für Vielfalt", sagt er. Und die sieht er an seiner Schule gut repräsentiert.
Schülerinnen und Schüler aus vielen, vielen Ländern
Zu recht, denn am Rotenbühl-Gymnasium gibt es Schülerinnen und Schüler aus vielen Ländern Europas, aber auch aus Japan, USA, Südamerika, China, Korea, Dubai und Katar. Da zeigt sich die Nähe zur Uni des Saarlandes mit ihren internationalen Studierenden, Wissenschaftlern und Dozenten.
Das Wort Eliteschule hört der Schulleiter jedoch nicht gern, obwohl es im Sportbereich definitiv so ist.
Aber es gibt an der Schule auch Klassen, die keine Sport-Leistungsklassen sind. Dawo sind alle Schülerinnen und Schüler willkommen, gerade, wenn es darum geht, die Integration zu ermöglichen - so wie beispielsweise bei syrischen und urkainischen Kindern und Jugendlichen.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 09.05.2022 auf SR 3 Saarlandwelle