Probleme mit dem Durchfahrtslärm
Stellen Sie sich vor, Sie werden jeden Morgen von vorbeirollenden LKW-Geräuschen und bebendem Boden geweckt. Schon eine kleine Horrorvorstellung, oder? Für viele Anwohnerinnen und Anwohner der Eisenbahnstraße in Merchweiler ist das tägliche Realität - und darüber beschweren sie sich auch. SR 3-Reporter Max Zettler war vor Ort.
Zur Mittagszeit ist es recht ruhig in der Eisenbahnstraße in Merchweiler, aber der Schein trügt. Morgens und nachmittags geht es richtig laut zu.
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Grund für den höheren Lärmpegel sind die LKW und Transporter der ansässigen Baufirmen, die die Eisenbahnstraße als schnellste Strecke Richtung Autobahn nutzen.
Den Lärm ausblenden
Leonie wohnt seit 80 Jahren in der Eisenbahnstraße. Als sie ein Kind war, sei kein Verkehr gewesen. Dafür sei jetzt immer Verkehr, sagt sie. Aber sie habe sich schon daran gewöhnt. Und da ihr Zimmer hinterm Haus sei, bekäme sie vom Lärm auch nicht so viel mit. Er sei zwar lästig, aber es gebe schlimmeres.
Das ganze Bett wackelt
Anders sieht das Renate. Sie wohnt seit 27 Jahren in der Eisenbahnstraße. Morgens und nachts sei es besonders unangenehm, sagt sie. Vor allem wenn die Laster viel zu schnell über die kaputte Straße führen, wackele das ganze Bett.
Erste Maßnahmen
Die Flicken und Schlaglöcher verstärken die Lärmprobleme noch. Stefan Kaiser, der Leiter des Ordnungsamts in Merchweiler, sagt, dass man die Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner verstehe und nach einem Lösungsansatz suche. So sei das Tempolimit schon von 50 km/h auf 30 km/h herabgesetzt worden und die gröbsten Straßenschäden seien repariert. Außerdem stehe einmal im Monat für eine Woche ein Blitzer vor Ort.
Das Problem
Die drei großen Firmen, die am Fuß der Eisenbahnstraße sitzen, seien Monti, Röhlinger und Hübschen und Koch. Sie seien die drei größten Firmen und wichtige Arbeitgeber in Merchweiler, sagt Kaiser. Deshalb steht die Stadt vor einem Dilemma: Sie muss eine Lösung finden, die sowohl die Anwohnerinnen und Anwohner als auch die Firmen zufrieden stellt.
Mit Blitzern und Blumenkästen
Anwohnerin Renate hat da schon ein paar Vorschläge. Man solle einen festinstallierten Blitzer aufstellen oder die Straße verengen, zum Beispiel mit Blumenkästen, sagt sie. Fest stünde nur, dass dringend etwas getan werden müsse.
Ein Thema aus der Sendung "Region am Mittag" am 10.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle