Die Pflanzen des Jahres 2023
Wie jedes Jahr haben die verschiedensten Organisationen wieder ihre "Natur des Jahres" gewählt. SR-Reporterin Katja Preißner stellt ausgewählte Pflanzen vor, auf die man 2023 einen genaueren Blick werfen sollte.
Der Baum des Jahres: Die Moorbirke
Die Moorbirke mag es kühl und feucht. Deshalb war sie nach der letzten Eiszeit auch die erste, die wieder Wurzeln in die Erde schlug und so den Weg für die restlichen Pflanzen ebnete. Sie kann bis zu 80 Jahre alt werden und macht so zügig wieder Platz für neues Grün.
Die Moorbirke ist trotz ihrer Kurzlebigkeit sehr wichtig für das Ökosystem. Sie versorgt Käfer, Wespen, und Schmetterlinge mit Nahrung und bietet Lebensraum für Pilzsorten, die sich nur bei ihr wohlfühlen.
Die Moorbirke ist übrigens nicht zu verwechseln mit unsere heimischen Birkenart, der Sandbirke.
Die Blume des Jahres: Die kleine Braunelle
Mit ihren zarten violetten Blättchen und dem zarten Stängel sieht die kleine Braunelle aus wie eine lila Getreideähre. Die Pflanze ist eine Überlebenskünstlerin und wächst unter anderem auf dem heimischen Rasen. Deshalb wird sie oft für Unkraut gehalten.
Mit der Nominierung als Blume des Jahres soll ihr mehr Aufmerksamkeit zu Teil werden, denn die kleine Braunelle verschwindet wegen Überdüngung, zu vielen Autoabgasen und zu häufigem Mähen immer mehr aus der Natur.
Der Pilz des Jahres: Der Sumpf-Haubenpilz
Der Sumpf-Haubenpilz fühlt sich dort am wohlsten, wo es Wasser und Feuchtigkeit gibt – also an Mooren oder Pfützen. Er ernährt sich von modrigen Blättern, Zweigen oder Zapfen und räumt somit seine Umgebung auf.
Er fällt mit seiner spektakulären Schönheit auf – ein dünner weißer Stängel mit einem schmalen, gelb leuchtenden Köpfchen. Er hat es auf einer Grafik sogar schon in das Computerspiel „The Elder Scrolls“ geschafft.
Das Moos des Jahres: Das geneigte Spiralzahn-Moos
Das geneigte Spiralzahn-Moos ist hellgrün und hat ganz weiche Blättchen. Es wächst am liebsten an kalkhaltigen Stellen zum Beispiel Lücken im Magerrasen oder Kiesflächen an Ufern – doch genau dieser Lebensraum verschwindet immer mehr.
Weitere Infos
blam-bl.de
Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa e. V.
Dabei sind Moose und Flechten unfassbar wichtig, denn sie können schnell Wasser aufnehmen und abspeichern, und es dann als Verdunstung wieder genauso schnell abgeben. Beides Dinge, die vor allem Städte im Sommer – in Zeiten von Starkregen – gut brauchen können.
Die Heilpflanze des Jahres: Die Weinrebe
Die Weinrebe schenkt uns nicht bloß Wein, sondern kann auch vieles für unsere Gesundheit tun. Fast alles an der Pflanze ist nämlich gesund – also entgiftend und zellstärkend. Die harten Kerne können zum Beispiel in Form von Mehl oder Öl verzehrt werden. Aber auch das Rebwasser, das an Schnittstellen der Rebe austritt, wird genutzt – und zwar für Biokosmetik.
Die Staude des Jahres: Die Monarde
Die Monarde, auch Goldmelisse genannt, gibt es in weiß, lila rot und pink. Mit ihrem charakterlichen Wuschelkopf fällt sie sofort überall auf.
Benannt ist die Monarde nach Nicolas Monardes, einem spanischen Arzt aus dem sechzehnten Jahrhundert. Monardes hielt die in der "neuen Welt" entdeckte Staude noch für eine Heilpflanze – ihre Blüten sind tatsächlich essbar. Durchgesetzt hat sich die Monarde letztendlich doch als Gartenpflanze für den Spätsommer.
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Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 20.01.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.