Wo kommt Spenderblut zum Einsatz?
Seit Jahren geht die Zahl der Blutspenden immer mehr zurück. Dabei werden Blutkonserven dringend gebraucht. Für Unfallopfer und bei Operationen, aber auch für chronisch kranke Menschen und selbst manche Säuglinge benötigen Spenderblut.
Täglich werden in Krankenhäusern Blutkonserven benötigt, doch die Zahl derer die spenden, geht immer weiter zurück. Dabei werden Blutspenden in vielen Bereichen benötigt.
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40 Prozent der Spenden würden für Unfallopfer und Operationen benötigt, sagt Hermann Eichler, Direktor am hämatologischen Institut der Uniklinik Homburg. Der Löwenanteil, nämlich bis zu 60 Prozent, entfällt jedoch auf andere Patienten. Unter anderem auf die Kinderklinik, die das Blut besonders für die Versorgung von Frühgeborenen benötige.
Hoher Bedarf auf der Onkologie
Auch auf der Onkologie werden stets Blutkonserven benötigt. "Wir haben sehr viele Patienten, die bei uns in der ambulanten Chemotherapie in Behandlung sind," sagt Eichler. Diese seien meistens älter und hätten bereits eine reduzierte Blutbildung. Komme dann noch die Chemotherapie hinzu, dann sei das blutbildende System häufig überfordert.
Patienten mit angeborenen Krankheiten
Patienten mit einer angeborenen Krankheit der roten Blutkörperchen müssten immer wieder in die Klinik kommen. Sie erhielten eine Erythrozyten-Therapie, so Eichler. Personen mit einem chronischen Mangel an Blutplättchen brauchen ausschließlich Thrombozyten.
Zur Gewinnung dieser Thrombozyten werden Blutspender an ein spezielles Gerät angeschlossen, das das Blut beim Spenden von den Blutplättchen trennt. Die restliche Flüssigkeit samt aller übrigen Bestandteile wird wieder zurück in den Spender gepumpt.
Erholung nach der Spende
Die Thrombozyten würden sich innerhalb weniger Tage wieder nachproduzieren, so Eichler. Länger brauchen Vollblutspender bis der halbe Liter gespendetes Blut wieder komplett im Körper nachgebildet ist. Die roten Blutkörperchen hätten sich innerhalb eines Monats wieder nachgebildet.
Männer können häufiger Blut spenden
Weil Männer rund zwei Liter mehr Blut im Körper haben als Frauen und weil sie nicht monatlich Blut verlieren, geht die Blutnachbildung schneller. Deshalb können Männer theoretisch bis zu sechs Mal im Jahr Blut spenden. Frauen bis zu vier Mal.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 16.03.2023 auf SR 3 Saarlandwelle