Wie steht es um den Artenschutz im Saarland?
Am 7. Dezember ist der Weltnaturgipfel für mehr Artenvielfalt gestartet. Weltweit sind rund eine Millionen Tierarten vom Aussterben bedroht - einige davon auch im Saarland. Das seien vor allem unbekanntere wie Bachmuschel oder Steinkrebs, sagt Michael Grittmann vom Natuschutzbund BUND Saar.
Auch im Saarland sind einige Tier- und Pflanzenarten bedroht - darunter meist unbekanntere, weshalb das Verschwinden selten in der Bevölkerung wahrgenommen werde, sagt Michael Grittmann, stellvertretender Vorsitzender beim Naturschutzbund BUND Saar.
Das Problem hierbei: Auch das Verschwinden dieser Arten belaste das hiesige Ökosystem, das auf eine große Vielfalt angewiesen sei, um stabil zu sein. "Saubere Böden, saubere Gewässer und saubere Luft zum Atmen" - das gebe es nur in stabilen und artenreichen Ökosystemen, mahnt Grittmann.
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Bachmuschel & Steinkrebs besonders bedroht
Besonders bedroht ist zum Beispiel die Bachmuschel: Bei ihr gebe es im Saarland nur noch einen Bestand, der so alt sei, dass er höchstwahrscheinlich keinen Nachwuchs mehr erzeugen könne. Auch der Steinkrebs komme nur noch an einer Stelle im Saarland vor. Ebenso betroffen: Insekten oder Ackerwildkräuter.
Saarland insgesamt "auf gutem Weg"
Insgesamt sei man im Saarland in Sachen Artenschutz allerdings auf einem recht guten Weg, so der Naturschützer. Zum Beispiel sei die Forstwirtschaft im Bundesvergleich vorbildlich: "Wir haben im Saarland naturnahe Waldbewirtschaftung mit Richtlinien zur Erhaltung der Biodiversität."
Nachbesserungsbedarf gebe es noch bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie - insbesondere bei der Durchlässigkeit von Bächen.
"Es liegt an uns allen"
Aber man dürfe nicht nur darauf warten, dass "Politik oder Industrie irgendwas macht", es liege an uns allen, unsere Umwelt zu schützen, sagt Grittmann. Zum Beispiel könne man auf Produkte verzichten, bei denen Pestizide zum Einsatz kamen.
Ebenso bedeute Klimaschutz auch Artenschutz - also: "möglichst wenig Müll erzeugen, möglichst wenig Energie verbrauchen, weniger Flugreisen und weniger Fleisch essen". Nur so könne man das Problem in den Griff bekommen.
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 07.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.