Moor am Homburger Königsbruch (Foto: SR/Max Zettler)

Homburger Campingplatz im Moor

Reporter: Max Zettler/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   18.04.2023 | 12:30 Uhr

In Homburg wird gerade viel über den Umbau des Campingplatzes diskutiert - auch mit Blick auf das naheliegende Moor. Denn Moore sind wichtig für das Klima, da sie Klimagase speichern. Die Stadt überlegt deshalb, Teile des Moores wieder zu vernässen.

Beim Spazieren durch den Wald bei Bruchhof, einem Ortsteil von Homburg, kann man ihn bemerken: den Geruch des Königbruch-Moors. Und das, obwohl es nicht mehr wirklich groß ist. Aber wichtig ist es - nämlich fürs Klima. Deshalb überlegt die Stadt Homburg auch Teile des Moors wieder zu vernässen. Dem stehen möglicherweise aber die geplanten Umbauten am Campingplatz Königsbruch im Weg.

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Homburger Campingplatz im Moor
Audio [SR 3, Max Zettler, 18.04.2023, Länge: 03:09 Min.]
Homburger Campingplatz im Moor

Homburg will Moor wiederbewässern

Winfried Anslinger vom NABU Homburg weiß, warum das Moor an Fläche verloren hat. 200 Jahre lang sei im Königsbruch Torf gestochen worden, sagt er. Dabei sei es nur ein Teil der großen Moorlandschaft, dem "Landstuhler Bruch" gewesen, von dem heute nur noch Reste übrig seien.

Mit einer Gesamtfläche von über 600 Hektar ist das Königsbruch-Moor das größte des Saarlandes. Aufgrund der Klimasituation, sagt Anslinger, sollte möglichst viel des Moores wiederhergestellt werden. Und damit steht er nicht allein da. Die Stadt Homburg überlegt ebenfalls, wie und ob eine Wiedervernässung umgesetzt werden könnte.

Ärger mit dem Campingplatz

Aber auch wenn sich alle einig sind, gibt es da noch ein kleines Problem: Mitten in der Moorfläche steht schon länger ein Campingplatz. Der soll eigentlich mit "Tiny Houses", also kleinen Wochenendhäusern, befestigt werden.

Prioritäten setzen

Sollten Stadt und Campingplatzbetreiber den Bebauungsplan vor der Wiedervernässung des Moores erlassen, werde es schwierig, sagt Anslinger. Schließlich würden dann vollendete Tatsachen geschaffen sein. Das erschwere es, das Moorgebiet wieder zu entwickeln.

Campingplatz verlegen?

Klaus Borger, der Vorsitzende des Landesverbands Saar-Waldschutz, fordert deshalb eine Verlegung des Campingplatzes. Wenn das Land und alle Beteiligten Klimaschutz und Biodiversität ernst nähmen, sagt er, sollte es möglich sein, eine Alternative für Homburg zu finden.

Schließlich brauche Homburg einen attraktiven Freizeit-Campingplatz, aber eben nur dort, wo elementare Naturschutzziele nicht beeinträchtigt würden.


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Ein Beitrag aus der Sendung "" am .04.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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