"Wohin geht das Geld und wer bezahlt?"
Das Jahr, die Meinung: Krankenhauslandschaft
Dieses Jahr trifft die Ankündigung mit dem Krankenhaus Dudweiler und dem Evangelischen Krankenhaus gleich zwei Kliniken in der Landeshauptstadt. Und an der eher verhaltenen Reaktion aus der Politik kann man ablesen: Ein „Weiter wie vorher“ wird es auch an diesen beiden Standorten nicht geben. So wie in Dillingen, Wadern und Ottweiler. Und was nach dem angekündigten Verkauf aus dem ehemals Städtischen Krankenhaus in Neunkirchen wird ist auch noch offen. Die Krankenhauslandschaft im Saarland ist im Wandel.
Die Meinung
Krankenhäuser sind teuer: Klotzige Bauten aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, energetisch eine Katastrophe. Die aktuellen Energie-Probleme sind allerdings neu – und es scheint, als wären sie das Zünglein an der Waage, wenn es darum geht, Standorte neu zu denken.
Die jüngsten Signale aus Berlin, Krankenhäuser nicht aus rein wirtschaftlicher Sicht zu beurteilen, kommt für Dudweiler, Ottweiler und Saarbrücken zu spät: Hier haben die Träger bereits entschieden, dass alles anders werden muss. Dudweiler als Schmerzklinik, Ottweiler als Wurmfortsatz von St.Wendel und Saarbrücken? – Möglicherweise als Medizinisches Versorgungszentrum nach dem Vorbild Waderns. – Moment mal: Nach welchem Vorbild? – In Wadern ist doch noch nichts fertig! – Stimmt! – Weil sich hier die Verantwortlichen nicht einigen können, wo die Finanzierungs- Trennlinie zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu ziehen ist.
Also wieder die Frage: Wohin geht das Geld und wer bezahlt? Das verzögert in Wadern die Dinge. Und erschwert die Zukunfts-Perspektive für das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken. Da winkt am Horizont ein privater Investor mit Geldbündeln. – Verführerisch, weil: Aus welchem Grund auch immer laufen Privatkliniken tatsächlich besser als alle anderen, egal ob öffentlich, halb-öffentlich oder kirchlich unterhalten. Es scheint, als müssten wir uns daran gewöhnen: Die kleinen Krankenhäuser werden auf längere Sicht ambulant-stationären Medizinischen Versorgungszentren weichen müssen. – Und wenn sich die öffentlichen Stellen nicht über die Finanzen einigen, dann werden wohl immer mehr Standorte von privaten Investoren übernommen. – Die Folgen davon sehen wir erst in einigen Jahren.
Übersicht
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 15.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle