Das Werk des Malers Dominique Lang, der heute als der bedeutendste Vertreter des (Spät-)Impressionismus in Luxemburg gilt, wurde kürzlich anlässlich seines 100. Todestages in einer großen Schau in seiner Heimatstadt Dudelange gewürdigt. Die Villa Vauban richtet nun in einer weiteren Ausstellung den Blick auf sein Schaffen im Stile des Impressionismus. Dabei werden die Bilder Langs einigen seiner Luxemburger Zeitgenossen sowie anderen impressionistischen Malern aus der Großregion (Arlon, Saarbrücken, Trier) gegenübergestellt.
Lang, der einer wohlhabenden Bauernfamilie entstammte, malte anfänglich im Stil der Präraffaeliten und Symbolisten, womit er im Luxemburger Kunstmilieu auf Ablehnung stieß. Nach dem Akademiestudium (1895–1900) in Antwerpen und Aufenthalten in Florenz, Rom und Paris bildet er sich 1906/07 an einer privaten Zeichenschule in München fort und macht sich dort neben den zeitgenössischen Kunstströmungen auch mit dem Impressionismus und der deutschen Freilichtmalerei vertraut. Nach seiner Rückkehr nach Dudelange eröffnet der kommerziell weitgehend erfolglose Künstler zusammen mit Umberto Cappelari ein Fotostudio und arbeitet ab 1911 als Zeichenlehrer in Luxemburg und Esch-sur-Alzette. Ebenfalls 1911 heiratet er Anne-Marie Ney, die für mehrere seiner Bilder Modell stehen wird.
In seiner zweiten Schaffensperiode ab ca. 1909 wendet Lang sich dem Impressionismus zu: Malerischer Gestus, Einsatz des Lichtes und Farbigkeit werden wichtiger als Motiv und Bildthema. Zahlreiche Landschaften entstehen, deren Motive er zumeist in der unmittelbaren Umgebung seiner Südluxemburger Heimat findet (Dudelange, Schifflange, Bettemburg). Dennoch kehrt Lang in seinen letzten Bildern, die 1918/19 entstehen, motivisch zum Symbolismus zurück, interpretiert ihn allerdings in impressionistischer Malweise. Dieser Wandel kommt auch in seinem letzten und unvollendeten Bild Reconnaissance à la nature zum Ausdruck.
Die Ausstellung greift einerseits auf den in den letzten Jahren durch Schenkungen und Ankäufe stark gewachsenen Bestand an Werken Dominique Langs in der Kunstsammlung der Stadt Luxemburg zurück, ergänzt durch Leihgaben des Musée national d’histoire et d’art, der Städte Dudelange und Bettemburg sowie privater Sammler. Thematisch findet der Besucher neben Landschaften auch Kinderbildnisse, Akte, Alltagsszenen, Portraits und Charakterköpfe. Parallel werden mit Camille Lambert oder Frantz Seimetz Gemälde von Zeitgenossen und Künstlerfreunden Langs gezeigt. Darüber hinaus illustrieren Arbeiten von Künstlern der Großregion (aus Arlon, Trier und Saarbrücken + Lille?) die Spielarten des impressionistischen Malstils im regionalen Kontext.
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