Eigentlich sollte die Programm-Pressekonferenz zum deutsch-französischen Festival "Perspectives" laufen wie immer. Die Werbetrommel rühren für das diesjährige Programm. Doch zum Beginn gab die Leiterin des Festivals, Sylvie Hamard, bekannt, dass sie das Festival verlassen wird - nach insgesamt 17 Jahren.

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Nach diesem Festival ist Schluss

So mancher der zahlreichen Politiker und Mandatsträger rund um das Festival "Perspectives" hätte wohl am liebsten in der Manier von Jaques Brel losgeschluchzt - "Ne me quitte pas" - "Verlass mich nicht!" - als Sylvie Hamard mit Tränen in den Augen verkündete, dass nach dieser Festival-Ausgabe Schluss für sie sei.

"Es fällt mir schwer, aufzuhören"

"Das Saarland gehört zu meinem Leben", sagt sie. "Ich bin 1991 hier gekommen, hab hier viel erlebt, hab damals Le Carreau mit gegründet, hab das Festival "Perspectives" 17 Jahre lang begleitet." Ein Festival, das ihr am Herzen liege und es falle ihr schwer, aufzuhören.

Zuviel Arbeit im Schloss Versailles

Der Grund für ihr Ausscheiden: Durch ihr Engagement als Kulturprogrammverantwortliche im Schloss Versailles bleibt einfach nicht mehr genügend Zeit für die "Perspectives". Deshalb sei es für sie die richtige Entscheidung zu sagen: "Ich höre auf."

Sylvie Hamard hat den Job in Versailles zwar schon ein paar Jahre inne, doch die Aufgaben dort hätten zugenommen, sagt sie. "Früher hatten wir nur Gastspiele. Jetzt haben wir eigene Hausproduktionen und ich muss alles steuern."

Wer künftig die Leitung der "Perspectives" übernehmen wird - das ist noch völlig unklar - und im Moment auch der übernächste Schritt.

Die beliebte Mischung aus Altbewährtem

Zunächst einmal werden auch in diesem Jahr die "Perspectives" stattfinden - rund um Saarbrücken, Forbach, Sarreguemines und Bliesbruck-Reinheim.

Zum Abschied schenkt Sylvie Hamard dem Publikum die beliebte Mischung aus Altbewährtem: Tanz, Akrobatik - und natürlich Zirkus. Der sei schließlich seit 45 Jahren Tradition bei den "Perspectives", sagt Hamard.

Akrobatik-Zirkus - unter freiem Himmel und grenzenlos

Die Festivaleröffnung wird denn auch von der "Compagnie Akoreacro" bestritten - mit Musik und Akrobatik-Zirkus. Das Ganze finde aber nicht in einem Zelt, sondern unter freiem Himmel statt, so Hamard. Und dadurch sei der Zirkus auch örtlich sehr flexibel. "An einem Abend spielen wir in Saarbrücken, dann in Bliesbrück-Reinheim auf der französischen Seite, dann auf dem Gelände Völklinger Hütte und im Anschluss in Saargemünd".

Für sie sei das auch ein schönes symbolisches Zeichen zum 60. Jubiläum des Elysée-Vertrages, "einfach über die Grenze gehen zu können", sagt Hamard.

Wie das Festival sich weiterentwickeln wird? On verra!

Noch einmal also die bewährten Publikums-Lieblinge der "Perspectives" satt. Danach wird man sehen, ob sich die Verantwortlichen auch bemühen, eine neue adäquate Festival-Leitung zu bekommen. Es könnte auch eine Chance sein: neue Impulse, neue Künstler, frischer Wind - on verra - schaun wir mal.

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 20.04.2023 auf SR 3 Saarlandwelle