30 Jahre Mundartsymposium in der Bosener Mühle
1993 ging das erste Mundartsymposium in der Bosener Mühle am Bostalsee über die Bühne. Zum 30. Jubiläum der Veranstaltung von SR 3 Saarlandwelle und Landkreis Sankt Wendel gab es am Sonntag, 30. April, in der Bosener Mühle eine ganz besondere "Geburtstagsparty", zu der alle herzlich eingeladen waren. Der Eintritt war frei.
Die Jubiläumsverstaltung zu 30 Jahre Mundartsymposium fand natürlich in der Bosener Mühle statt - also dort, wo über die vielen Jahre Mundartkünstler aus verschiedenen Sprachregionen regelmäßig Texte, Gedichte und Musik geschrieben haben - inspiriert vom Sankt Wendeler Land.
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Das Motto: "Mundart und Heimat"
Zur Jubiläumsveranstaltung präsentierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vergangenen Symposien Texte und Musik, Theater und Comedy.
Los ging es um 11.00 Uhr mit einem Mundartgottesdienst, gestaltet von Walther Henßen, Pfarrer i.R. und ehemaligen Symposiumsteilnehmerinnen und -teilnehmern. Zudem fand eine Podiumsdiskussion zu den Themen "Heimat" und "Mundart" statt.
Moderiert wurde die Veranstaltung von SR 3-Moderatorin und Mundartspezialistin Susanne Wachs. SR 3 begleitete die Veranstaltung, die bis ca. 17.00 Uhr ging, von Beginn an. Die Veranstaltung wurde mitgeschnitten und zu einem späteren Zeitpunkt in der Sendung "Bei uns dehemm" ausgestrahlt.
„Tag des St. Wendeler Landes“
Die Veranstaltung wurde um den "Tag des St. Wendeler Landes" ergänzt. Dieser wurde in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit den Heimatkundevereinen im Landkreis Sankt Wendel gestaltet. Die teilnehmenden Vereine haben für eine Ausstellung Informationen zu "Vergessenen Plätzen" im Landkreis zusammengetragen.
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Die Geschichte des Mundartsymposiums
Es begann als Experiment: Sechs Mundartautoren aus unterschiedlichen Sprachregionen kamen vor 30 Jahren am Bostalsee zusammen. Hier tauschten sie sich aus, sammelten Eindrücke – und brachten diese zu Papier. In ihrem Dialekt. Ein Experiment, das zu einem Erfolg wurde. Es wurde ein Stück Mundartgeschichte geschrieben, war schon im gleichen Jahr im Pegasus, dem Kulturbuch für die Region Rhein-Neckar/Saar-Pfalz, zu lesen. Eine Tradition war begründet, die nunmehr seit 30 Jahren Bestand hat.
Die Bosener Gruppe
Aus dem Mundartsymposium sind weitere Initiativen entstanden. Etwa die Bosener Gruppe. Im Jahre 2000 trafen sich die saarländischen Symposiumsteilnehmer in der Bosener Mühle und gründeten die Bosener Gruppe, ein Zusammenschluss rhein- und moselfränkischer Autoren. Sie verfassten das "Bosener Manifest" und kommen regelmäßig zusammen – mit dem Ziel, der Mundart den gebührenden Platz in der Literatur zu verschaffen.
Eine Zusammenarbeit vom Landkreis Sankt Wendel und SR 3 Saarlandwelle
Das Mundartsymposium wird seit 30 Jahren vom Landkreis Sankt Wendel und SR 3 Saarlandwelle organisiert. In der Programmgestaltung des Senders nimmt das Symposium einen festen Platz ein. Auch dies hat entschieden dazu beigetragen, das Symposium populär zu machen, für die Wahrung der Mundart als Kulturgut, als Bestandteil der eigenen Identität, zu werben.
Über 130 Teilnehmer aus acht Ländern und aus über 30 Sprachregionen
Lang ist die Liste der Künstler, die bisher mitgemacht haben. Nicht nur Dichter und Schriftsteller, sondern auch Musiker waren bereits in der Bosener Mühle zu Gast.
Der Hasborner Heimatdichter Johannes Kühn gehört ebenso dazu wie der Schriftsteller Georg Fox, ein Veteran der ersten Stunde, oder der Lieder- und Comedyautor Marcel Adam. Neben saarländischen Vertretern reisten auch Künstler aus dem Elsass, der Schweiz, Ostfriesland, Österreich, Brasilien, dem Rheinland und aus vielen weiteren Sprachregionen an. Und zeigten während des Mundartsymposiums: Die Mundart lebt! Und soll noch weiter leben. Und dazu soll das Mundartsymposium einen Beitrag leisten.
Schließlich wurde in 30 Jahren hier am Bostalsee im Landkreis Sankt Wendel (Mundart-)Geschichte geschrieben. Am Anfang stand dabei ein Experiment, das glückte, Früchte trug und die Erwartungen übertraf.
