Ein Krankenwagen vor der Notaufnahme in Frankreich (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

Patient Grenze

"Land & Leute" am 05. Februar - 12.30 Uhr

 

Warum kann ein Großteil der medizinischen Versorgung immer noch nicht beim Nachbarn direkt hinter der Grenze in Anspruch genommen werden? Wenn medizinische Hilfe am Schlagbaum endet - das Feature am Sonntag auf SR 3 Saarlandwelle.

Sendung: Sonntag 05.02.2023 12.30 Uhr

Ein Feature von Marco Karp und Frauke Feldmann

Zum Einkaufen, Arbeiten oder für einen Ausflug über die Grenze? Für die Menschen im Saarland und in Lothringen ist das Alltag. Geht es aber um eine medizinische Behandlung im Not- oder im Krankheitsfall, wird die Grenze zur echten Hürde. Zwar gibt es wenige Abkommen für kleine Bereiche, aber eine unbürokratische Behandlung beim Nachbarn ist nicht möglich. Das kann fatale Folgen für die Betroffenen haben.

Audio

"Land und Leute": Patient Grenze
Audio [SR 3, Marco Karp und Frauke Feldmann, 05.02.2023, Länge: 26:37 Min.]
"Land und Leute": Patient Grenze
Ein Feature von Marco Karp und Frauke Feldmann.

Oftmals zählt jede Minute

Bei einem Schlaganfall beispielsweise zählt jede einzelne Minute. Tragisch nur, wenn der Betroffene den Schlaganfall im französischen Stiring-Wendel erleidet. Denn ein Katheter der Halsschlagader kann nur im Klinikum in Metz gelegt werden – über 60 Kilometer entfernt. Theoretisch ginge das auch in Saarbrücken, nur zwölf Kilometer von Stiring-Wendel. Doch schon bei der Anmeldung im Klinikum Saarbrücken hakt es zwischen deutschen und französischen Stellen.

Die medizinische Grenze - geschlossen

Ein Mann aus der Grenzregion hat nur privaten Kontakten zu verdanken, dass er im Saarland behandelt wurde. Und hätte der Patient keine deutsche Versicherung gehabt, hätte er die Kosten der Behandlung vermutlich erst mal vorstrecken müssen. Die medizinische Grenze war für ihn sozusagen geschlossen – und das in einem Europa ohne Grenzen!

Langwierig und bürokratisch

In Bereichen wie dem Rettungswesen und der kardiologischen Notfallversorgung gibt es schon einzelne Abkommen zwischen dem Saarland und Lothringen. Ihr Zustandekommen war meist langwierig und bürokratisch sehr aufwändig. Oft – wie beim MOSAR-Abkommen – gelten die Verträge auch nur für begrenzte Zeit. An freie Fahrt für eine grenzenlose Versorgung ist nicht zu denken. Und: Die Verträge werden wenig gelebt – auch nicht, wenn es zeitlich sinnvoll wäre.

Warum ist das so?

Wir zeigen am Beispiel des Saarlandes und Lothringens die Möglichkeiten und Schranken der grenzüberschreitenden Versorgung entlang der deutsch-französischen Grenze.

Wir fragen, warum ein Großteil der medizinischen Versorgung immer noch nicht beim Nachbarn in Anspruch genommen werden kann. Wir klären, warum nur in kleinen Schritten verhandelt und einzelnen Bereich zusammengearbeitet wird. Warum Gespräche so zäh verlaufen. Und stellen die Frage, ob allein die Kosten am Ende über die Qualität der Behandlung entscheiden.

Marco Karp und Frauke Feldman sprechen mit betroffenen Patienten, Ärzten, Krankenhäusern, den Krankenkassen und Gesundheitsbehörden hier und jenseits der Grenze.

„Land und Leute“, am 05. Februar 2023 um 12.30 Uhr auf SR 3 Saarlandwelle.

Im Anschluss an die Sendung ist das Feature auch im SR 3 Podcast, der ARD Audiothek und auf YouTube abrufbar.


Video

Jetzt in der Mediathek
Saarthema - Patient Grenze
Erleiden Betroffene einen Schlaganfall im französischen Forbach, kann ein Katheter der Halsschlagader nur im Klinikum Metz gelegt werden - 60 Kilometer entfernt. Theoretisch ginge es auch im nur zwölf Kilometer entfernten Saarbrücken. Die Reportage zeigt Möglichkeiten und Schranken grenzüberschreitender medizinischer Versorgung auf.


Land und Leute als Podcast


Land und Leute (Foto: SR)
Land und Leute

Das SR 3-Sonntags-Feature mit seinen Geschichten aus der Region gibt es auch als Podcast.

Die letzten Beiträge zum Anhören gibt es [hier]


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