GuMo-Mobil: Beim Handpan-Bauer in Bübingen

Beim Handpan-Bauer in Bübingen

Reporter: Max Zettler/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   23.01.2025 | 08:00 Uhr

Klangschalen wirken auf manch einen sehr beruhigend. Und Handpans sind eine Unterart eben jener Klangschalen. Der Straßenmusiker Anatol Ernestus stellt die Handpans in Bübingen selbst her.

Handpans sind Musikinstrumente. Es handelt sich um eine ausgehöhlte, nach außen gestülpte Schale, in der sich neun Kulen befinden. Diese Vertiefungen erschaffen unterschiedliche Töne.

Für Anatol Ernestus bedeute es vor allem Entspannung, auf der Handpan zu spielen, sagt er. "Es macht einfach Spaß und wenn man mal anfängt, will man nicht mehr aufhören."

Handpan - ein Rhythmusinstrument

Man hat neun Kulen und somit neun Töne. Außerdem sei eine Handpan auf eine Tonart beschränkt, erklärt Ernestus. Bei der Handpan, die er zeigt, handelt es sich um eine in D-Moll. "Das heißt, man ist sehr stark mit Begrenzungen am arbeiten." Daran merke man dann auch, dass es sich bei der Handpan um ein Rhythmusinstrument handele.

Handpan-Bauer Anatol Ernestus (Foto: Max Zettler/ SR)

Man spiele das Instrument über rechts-links-Kombinationen, erklärt Ernestus. Dadurch könne man intuitiv aus dem Flow heraus entscheiden, welche Töne man spielen wolle.

Handpans bauen

Aber Anatol Ernestus spielt nicht nur Handpan, sondern stellt sie auch her. Seine Werkstatt befindet sich im alten Schulgebäude in Bübingen. Dort bearbeitet er mit einer hydraulischen Presse das Metall.

Handpan-Bauer Anatol Ernestus (Foto: Max Zettler/ SR)

Mit der Presse werde eine Kule im Stahl erzeugt, erklärt Ernestus. So werde das Tonfeld vorbereitet, das später den Klang macht. Dabei wirken fünf Tonnen auf das Metall. Die dadurch entstandene Kule habe Einfluss auf das Tonfeld.

Unsichtbare Strukturen - hörbarer Klang

Die Form werde dann in einen Ring eingespannt, dort wird sie dann weiter gestimmt. Dabei sei nicht alles beim Prozess sichtbar. "Es geht einfach um Strukturen innerhalb des Metalls, Kompressionsfelder und Spannungsfelder, die aufgebaut werden, die dann auch den Klang erzeugen und die sieht man nicht direkt", sagt Ernestus.

Handpan-Bauer Anatol Ernestus (Foto: Max Zettler/ SR)

Der Ton, der durch die neue Kule entsteht, muss dann noch gestimmt werden. Das funktioniere durch hämmern, sagt Ernestus. Auf dem Metall, das frisch aus der Presse kommt, sei noch viel Spannung.

Langzeit-Projekt: Handpan

Nach dem Hämmern erhalte man dann einen klaren Ton mit eingestimmten Obertönen, erklärt Ernestus. Und das Stimmen ist ein langer Prozess. Bis zur Fertigstellung der Handpan nehme er sich vier Wochen Zeit. "Es gibt verschiedene Phasen: Wie gesagt - erst das Formen, dann wird das Ganze gestimmt, dann wird es gehitzt, damit es die neue Form annehmen kann und dann nochmal gestimmt."

Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 23.01.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.


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