Zu Besuch im Wintercafé der Diakonie in Neunkirchen
Das Sozialkaufhaus der Diakonie in Neunkirchen hat ein neues Angebot: Ein Wintercafé. Seit Mitte November gibt es dort im Rahmen der Winteraktion des Sozialministeriums auch warmes Essen. Lisa Krauser hat sich das GuMo-Mobil geschnappt, um mit den Helfern zu sprechen und in die Kochtöpfe zu schauen.
Mittags eine warme Suppe - das ist ein Punkt der "Das Saarland rückt zusammen"-Aktion der Landesregierung. Deshalb gibt es nun in allen Landkreisen so genannte Wintercafés.
Audio
Die Wärmestuben, in denen Essen an Obdachlose und Menschen mit wenig Geld verteilt werden, sind schon eine Weile bekannt. Doch die Wintercafés sind auf ihre eigene Art neu. Soziale Träger wie die AWO, die Caritas oder die Diakonie bieten seit November mittags warme Mahlzeiten an. Ein Suppenküchen-Angebot im großen Stil ist jedoch neu im Saarland.
Begegnungsort
Auf den ersten Blick erscheint das Angebot des Sozialkaufhauses in Neunkirchen als Angebot von Alltagsgegenständen, Möbeln, Geschirr und Kleidung. Da erwartet man doch keine Suppenküche. Es sei auch keine klassische Suppenküche. Es sei ein Begegnungsort, erklärt Jörg Johann, der Verkaufsleiter des Diakoniekaufhauses.
Die Organisation des Wintercafés sei eine Herausforderung gewesen, sagt Sarina. Sie hat bei der Organisation geholfen. Nun teilt sie neben ihrem Job im Verkauf auch Suppe aus. Wichtig sei ihr die Errichtung einer Wohlfühlecke gewesen.
Jeder ist willkommen
Die Tische stehen zwischen den Möbeln und den Kleiderständern. Ziel sei es, so Johann, eine Begegnungsstätte zu schaffen, an der sich Menschen auf Augenhöhe begegnen. Dabei werde keine Unterscheidung der finanziellen Mittel getroffen. Wichtig sei der Austausch und, dass sich keiner benachteiligt fühlt. Es solle nicht der Eindruck der Armenspeisung entstehen.
Jeden Tag frische Suppe
Man beziehe die Suppe von dem Partnerprojekt "Neue Arbeit Saar", sagt Johann. Dort werde die Suppe jeden Tag frisch zubereitet und morgens um 08:00 Uhr abgeholt. Dann sei immer noch genug Zeit, alle Vorbereitungen zu treffen.
Selbstgehalt
Mehrwert schaffen - das ist das Stichwort. Zum einen würden Lebensmittel ausgeteilt und zum anderen ginge es um den Menschen an sich, sagt Sarina. Denn der Preis von einem Euro würde nicht das Gefühl vermitteln, dass es sich rein um Spende handele.
Niemand wird ausgeschlossen
Jeder kann in den Bereich des Wintercafés kommen. Beim Sozialkaufhaus sei das leider nicht der Fall. Schließlich müsse man dafür sorgen, dass die Spenden auch richtig ankommen, sagt Johann.
Großer Zuspruch
Werbung laufe beispielsweise über Handzettel, sagt Sarina. Aber auch Kunden, die von Mitarbeitenden angesprochen werden, würden das Angebot nutzen. Und es essen nicht nur Menschen von außerhalb im Wintercafé, sondern auch die Mitarbeitenden und ihren Familien. So arbeitet Tanja auch im Kaufhaus und nutzt das Angebot. Eine warme und sättigende Suppe für einen Euro sei eine gute Sache, sagt sie.
Es ist genug für alle da
Und Suppe ist genug da. Ein Eimer reiche für circa 25 Leute, sagt Sarina. Aber man könne immer einen Zweiten besorgen. Besucher seien immer herzlich willkommen.
Geöffnet ist von Montag bis Freitag 11:00 bis 13:00 Uhr und auch zwischen den Weihnachtsfeiertagen.
Auf einen Blick
Weitere Informationen zu den Wintercafés der Landkreise unter:
www.saarland.de
Interaktive Karte mit allen Cafés: zur Übersicht.
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 07.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.