Bei den Schaustellern in Merzig
Dieses Jahr war ein bescheidenes auch für Schausteller: Keine Kirmes, keine Volksfeste und nun auch keine Weihnachtsmärkte. Nur hier und da dürfen sie ein paar Buden aufstellen, zum Beispiel in der Saarbrücker Bahnhofstraße. Aber zum Leben reicht das lange nicht.
Was machen die Schausteller in der Vorweihnachtszeit im Saarland? Das hat sich SR 3-GuMo Mobil Reporterin Simin Sadeghi gefragt und ist am frühen Morgen zu einem von ihnen, nämlich Thomas Sonnier, nach Merzig gefahren. Der ist ein Vollblutschausteller, der selbst noch im Wohnwagen geboren worden ist. Simin besucht Thomas in seiner Garage voller Weihnachts- und Kirmesartikel in Fremersdorf. Lauter Kuscheltiere sind dort und unter anderem auch der Weihnachtsmarktschlitten, der normalerweise mit den den Rentieren über den St. Johanner Markt fliegt.
Dieses Jahr sind Thomas Sonnier, wie allen anderen seiner Branche 100 Prozent der Einnahmen weg gebrochen. Seit den Weihnachtsmärkten im vergangenen Jahr, gab es keine Oster- und Jahrmärkte, nichts mehr. Auch der Weihnachtsmarkt in Saarbrücken fällt weg. Es gibt nur ein paar wenige Buden. Darum stehen alle Anlagen in den Lagerhallen und müssen auf bessere Zeiten warten.
Alle achten sehr darauf, dass sie nicht krank werden. Sie haben auch Großeltern, darum passen sie besonders auf. Wenn die ersten Sonnenstrahlen kommen, fahren viele Kollegen bundesweit raus. "Wenn das nicht geht, wird man nervös, muss sich Arbeit suchen. Das Schaustellergewerbe bedeutet im Sommer ja 12, 14, 16 Stunden Arbeit. Glauben Sie mir, das ist sehr schwer für uns."
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 10.12.2020 auf SR 3 Saarlandwelle.