Malstatter Kita fordert mehr Kitaplätze
Am 19. Oktober gab es eine Protestaktion der Initiative "Zukunft (b)unteres Malstatt" in der Katholischen Kita St. Josef. Sie fordern 200 zusätzliche Kitaplätze für Malstatt.
Die katholische Kita St.Josef in Malstatt ist groß und modern. 115 Plätze, aufgeteilt in sechs Gruppen, bietet die Kita an – zu wenig, um die hohe Nachfrage zu stillen. "Insgesamt haben wir eine sehr hohe Warteliste, die wir nur bedingt bedienen können", sagt Elke Ehring, die Leiterin der Einrichtung.
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"Sprache ist ein ganz großer Schwerpunkt"
Dabei würde die Kita gerne mehr Plätze anbieten, vor allem im Hinblick auf die Sprachförderung der Kinder. Das sei besonders in Malstatt wichtig, wo viele Kinder einen Migrationshintergrund haben und zuhause eine andere Sprache als Deutsch sprechen, sagt Sprachpädagogin Monika Gleser-Plazer.
Insgesamt sind so 15 bis 18 Familiensprachen in der Einrichtung vertreten. Viele sind daher auf die Förderung in der Kita angewiesen. Um alle Kinder angemessen auf die Schule, aber auch auf das Leben vorzubereiten, werden sie von Monika Gleser-Plazer begleitet. "Alle sollten die Möglichkeit haben oder erwerben, sich ausdrücken oder mitteilen zu können", sagt die Sprachpädagogin.
Konzept der Sprachförderung
Da die sprachliche Förderung ein so großer Schwerpunkt ist, gehört die Kita als "Sprachkita" dem gleichnamigen Bundesprogramm an. Kinder, die ganz neu in die Einrichtung kommen und noch gar kein Deutsch können, werden langsam an die Sprache herangeführt. Sie werden mit den Klängen vertraut gemacht, tauchen in Sprachbäder ein und arbeiten mit Bilder und Fotos. Aber auch untereinander helfen sich die Kinder.
Dabei geht es der Kita keineswegs darum, dass die Kinder nur noch Deutsch sprechen. Vielmehr sehe man alle Sprachen als Ressourcen an, so Monika Gleser-Plazer. Es sei vollkommen ok, wenn die Kinder in ihrer Familiensprache Freunde finden, das sei ein wichtiger Teil ihrer Identität. Die Pädagogin und Erzieher klinken sich dann aber ein und fragen nach, was das Gesagte auf Deutsch bedeutet. So werden dann auch die deutschsprachigen Kompetenzen ausgebaut.
Spiel und Spaß im Forscherraum
Aber die Kita bietet den Kindern auch weitere Möglichkeiten, um sich auszutoben. Die Kinder dürfen sich aus verschiedenen Zimmern die Beschäftigung raussuchen, die sie für den Tag machen wollen. Eins von diesen Zimmern ist zum Beispiel der Forscherraum.
Gerade sitzen dort malende Kinder am Tisch. Amelie zum Beispiel ist mit einem braunen Stift dabei einen Helikopter auf ihr Blatt zu bringen. Ihr Highlight des Raumes ist allerdings die Mickey-Maus-Bahn. Dort könne man mit Mini Maus- Autos fahren, erklärt Minelle, ein weiteres Kind, das die Kita St. Josef besucht.
Warum Kitaplätze so wichtig sind
Es sei sehr wichtig in einer Kindergartengruppe aufzuwachsen, sagt Sprachpädagogin Monika Gleser-Plazer. Es gehe darum, sich mit anderen Kindern auszutauschen und gemeinsam die Welt zu entdecken, Impulse zu bekommen und die sprachlichen Möglichkeiten zu verbessern. Damit möglichst viele Kinder die Möglichkeit haben, braucht es aber mehr Kitaplätze.
Protestaktion
Deshalb organisierte die Initiative "Zukunft (b)unteres Malstatt" am 19.Oktober eine Protestaktion, bei der mit 200 leere Stühlen auf den Kitaplatzmangel aufmersam machten.
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 19.10.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.