Unterwegs mit dem Mann, der 1000 Bäume kennt
Andreas Klesius wurde mal als "Mann, der 1000 Bäume kennt" bezeichnet. Er arbeitet beim Landesbetrieb für Straßenbau und sorgt mit einem kleinen Team dafür, dass Bäume beim einem Sturm möglichst keine Gefahr darstellen. SR 3-GuMo-Mobil-Reporterin Simin Sadeghi war mit ihm auf Kontroll-Tour.
Wie viele Baumarten können Sie aus dem Stand erkennen und benennen? Klar, eine Eiche oder eine Birke ist wahrscheinlich noch einfach zu erkennen. Aber es gibt ja noch eine ganze Menge weiterer Baumarten - auch bei uns im im Saarland. Andreas Klesius kennt sie alle.
Als "Mann, der 1000 Bäume kennt" wurde er mal in einem Zeitungsartikel bezeichnet. Er ist Forstwirtschaftsmeister und in seinem Einzugsgebiet mit rund 480 km Straßenlänge in der Meisterei Sulzbach stehen insgesamt 2600 Alleebäume. Diese müssen regelmäßig auf lose, brüchige Äste oder Krankheitsbefall kontrolliert werden. Den Job macht er bereits seit 15 Jahren - entsprechend groß ist auch sein Wissen über die verschiedenen Bäume.
Vom Druckzwiesel und Faulbaum
SR 3-GuMo-Mobil-Reporterin Simin Sadeghi war am Montagmorgen mit Andreas in Dorf im Warndt unterwegs. Dort kontrolliert Andreas unter anderen eine 20 Meter hohe Rot-Eiche die nah an einer Straße steht.
Bäume, die beim nächsten Sturm eventuell gefährlich werden könnten, werden farblich markiert und demnächst fachmännisch entfernt. Bei Ihrem Kontrollgang lernt Simin auch einen "Druckzwiesel" kennen. Eine Art Zwilling, bei dem sich zwei Stämme aus einem Hauptstamm bilden und parallel wachsen. Diese Druckzwiesel können besonders oft gefährliche Risse bekommen und dann schneller umstürzen.
Auch Lärchen können, sofern sie an Böschungen nah an der Straße stehen, schnell gefährlich werden: Ihre Wurzeln wachsen nicht so tief in die Erde und die Bäume werden sehr hoch, so der Experte.
Trockenheit und der Klimawandel
Die langen Trockenphasen und der Klimawandel setzen dem saarländischen Baumbestand immer mehr zu. Bereits bei leicht geschwächten Bäumen hat der Borkenkäfer leichtes Spiel. Seit Jahren muss Andreas immer mehr Bäume fällen, die abgestorben oder befallen sind und dadurch zur Gefahr werden.
Darüber hinaus werden vor allem Faulbäume entfernt. Sie riechen entsprechend faulig, wenn man einen Ast abbricht und daran riecht.
Andreas stammt aus einer Generation, bei der man viel draußen im Wald unterwegs war, sagt er. Nach einem Praktikum beim Onkel, der Forstwirt war, war für ihn klar: Den Beruf möchte er auch gerne machen.
Audio
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" und der "Region am Mittag" am 28.11.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.