Herbert Grönemeyer: "Das ist los"
Album der Woche
Herbert Grönemeyer ist schon lange ein Begriff. Nun veröffentlicht er mit seinem neuen, seinem sechzehnten Album „Das ist los“ ein Plädoyer für den Aufbruch, für die Zuversicht. Unser Albumtipp der Woche.
Album der Woche vom 10. bis 15. April 2023
Herbert Grönemeyer
„Das ist los“
UMD/ Vertigo Berlin
LC 14513
VÖ: 24.03.2023
Herbert Grönemeyer veröffentlicht mit seinem neuen, seinem sechzehnten Album „Das ist los“ ein Plädoyer für den Aufbruch, für die Zuversicht.
„Ich habe mich gefragt: wie geht man mit so einer Zeit um? Wie geht man um mit den Ängsten, der Melancholie, der Besorgnis? Ich als sturer Optimist glaube, dass da eine positive Form von Demut und Mitgefühl entsteht.“
In dreizehn Songs dekliniert Grönemeyer auf „Das ist los“ diese Überzeugung durch. Das sind Songs für eine Gesellschaft, die eben nicht nur vor Angst erzittert und sich verschließt, sondern Mitgefühl lebt, praktisch anpackt und sich gegenseitig unterstützt.
Dreizehn Songs, die von der alltäglichen Trauer und Verzweiflung der letzten drei Jahre zwischen Pandemie, Krieg in Europa, Inflation und Energiekrise erzählen. Aber auch von Klugheit und Innovation berichten, von Frauen, die aufbegehren und für ihre Rechte einstehen und einer Gemeinschaft, die durch Zusammenhalt Stärke beweist.
„Ich halte es für elementar zu begreifen, was in einem steckt, was in der Gesellschaft steckt und wozu sie in der Lage ist. Wir schielen immer auf die Politik, aber als Gesellschaft sind wir die Politik. Wir sind selbst verantwortlich, wir wissen selbst, was solidarisch ist, wir sind reifer als die Politik es ist. Mein letztes Album „Tumult‘ habe ich von relativ festem Boden aus geschrieben, bei „Das ist los“ war es anders: alles im Fluss, kein festes Fundament, nirgends. Die Welt, in ihren Grundfesten erschüttert. Aus dieser Unruhe heraus habe ich mich gefragt: was will ich erzählen?
Dieser Prozess begann für “Das ist los“ im September 2021. Grönemeyer und sein langjähriger Co-Produzent Alex Silva mieteten sich in einem alten Haus in Umbrien ein, bauten sich dort ein kleines mobiles Studio auf und begaben sich auch die Suche nach Melodien, Harmonien und Rhythmen. Nach einigen Wochen in der italienischen Provinz und weiteren Sessions in den heimischen Hansa-Studios in Berlin-Kreuzberg und in Visby standen über zwanzig Stücke. Sie entschieden sich für dreizehn Songs. Diesen dreizehn Tracks schneiderte Herbert Grönemeyer dann Texte auf den Leib.
Da wäre etwa „Tau“, eine Klavierballade über die Melancholie, oder der Titeltrack „Das ist los“, mit treibendem Beat, dynamisch, frech und programmatisch. Da wären „Angstfrei“ und „Urverlust“, die das Persönliche mit dem Politischen verbinden oder die sphärische Ballade „Der Schlüssel“, die von Flucht erzählt, vom Verlust von Heimat und Identität. „Deine Hand“ beschreibt sowohl die Melancholie als auch die weltpolitische Dramatik. Nicht ohne Absicht verweist das Musikvideo zu „Deine Hand“ auf die revolutionäre Bewegung im Iran.
Wie kommen wir aus der Tiefe dieser Zeit, aus der Schwere wieder heraus? Auf die Suche nach der Antwort auf diese Frage führt uns „Das ist los“ durch Gefühlswelten von Hoffnung und Melancholie über Trauer, Gemeinschaft und Leichtigkeit hin zur Solidarität.
„Was ist los? Im Zusammenrücken, in der Gemeinschaft finden wir das, was uns in die Zukunft trägt, das ist los.“
Quelle: www.musik-promotion.net