Facebook und Instagram durch Abo werbefrei - was dahinter steckt
Der Datenschutz bei Sozialen Medien wie Instagram und Facebook wird immer wieder diskutiert. Jetzt reagiert der Meta-Konzern auf Kritik und führt ein Abo-Modell ein, das dem Datenschutz dienen soll und eine werbefreie Nutzung verspricht. Verbraucherschützer sehen darin allerdings Lücken.
Nutzerinnen und Nutzer der Social Media Plattformen Instagram und Facebook dürften vergangene Woche über ein aufgeplopptes Fenster gestolpert sein, das sie zum Abschließen eines Abo-Modells aufgefordert hat.
Dahinter steckt, dass der Mutter-Konzern Meta jetzt monatliche Gebühren verlangt, um eine werbefreie Nutzung der Plattformen zu ermöglichen. Außerdem verspricht das Bezahl-Modell, dass damit weniger personalisierte Daten der Nutzerinnen und Nutzer gesammelt werden.
Was kostet das Abo und was bewirkt es?
Laut Meta gibt es zwei verschiedene Abo-Modelle: eines für App-Nutzerinnen und -Nutzer, eines für die Website. Für die Facebook- und Instagram-App auf dem Smartphone werden entsprechend 12,99 Euro pro Monat fällig, für die Website 9,99 Euro.
Durch das Abschließen des Abos sollen laut Meta Nutzerinnen und Nutzer gezielt das Tracking von persönlichen Daten ablehnen können und ohne Werbung durch den eigenen Feed scrollen.
Der Preis solle bis Ende Februar kommenden Jahres für alle Profile gemeinsam gelten, die einzelne Userinnen und User auf den verschiedenen Plattformen haben. Ab März sollen weitere sechs Euro pro weiterem verknüpftem Account für die Website-Nutzung fällig werden, acht Euro pro Monat für die App-Nutzung.
Wer kein Abo abschließt, kann die Plattformen weiterhin wie gewohnt nutzen, allerdings mit zwischengeschalteter Werbung.
Warum führt Meta kostenpflichtige Abos ein?
Die Änderung bei Meta lässt sich auf eine EU-Regelung zurückführen. Laut der europäischen Datenschutzgrundverordnung müssen Nutzerinnen und Nutzer explizit zustimmen, wenn ihre Daten für personalisierte Werbung gesammelt und verwertet werden.
Aus Datenschutzbedenken wurden in der Vergangenheit bereits Rekordstrafen in Milliardenhöhe gegen den Konzern verhängt. Durch die Abo-Funktion führt Meta jetzt also die Möglichkeit ein, Tracking von Nutzerdaten abzulehnen.
Für wen ist das Abo-Modell eine Option?
Laut Meta wird das Abo-Modell nach und nach eingeführt. Dementsprechend werde bei jeder und jedem früher oder später das Pop-Up-Fenster mit der Zahlungabfrage aufploppen.
Userinnen und User sollten sich dann überlegen, wie wichtig ihnen der Schutz der persönlichen Daten ist und ob sie dazu bereit sind, den monatlichen Geldbetrag zu zahlen.
Was sagen Verbraucherschützer zum Datenschutz?
Meta selbst verspricht, dass Nutzerinformationen nicht für Werbung genutzt werden, während das Abo läuft. Darin sieht die Verbraucherzentrale NRW trotzdem noch Lücken, was den Datenschutz angeht. Demnach könnten die Informationen durchaus noch für andere Zwecke verwendet werden.
Laut Einschätzung der Verbraucherzentrale werden Instagram und Facebook also weiterhin erfassen, was Nutzerinnen und Nutzer auf den Plattformen machen und daraus personalisierte Nutzer-Profile erstellen.
Das Portal wirft außerdem die Frage auf, wie freiwillig die Zustimmung zur Datensammlung noch sein kann, wenn die Alternative mehr als 120 Euro pro Jahr kosten würde.