Millionenförderung für Entwicklung des ländlichen Raums
Das EU-Programm LEADER verteilt Fördermittel an ausgewählte Regionen, um den ländlichen Raum weiterzuentwickeln. Bisher gab es im Saarland vier solcher gefördeter Regionen, jetzt ist eine weitere hinzugekommen.
Fünf Regionen im Saarland erhalten für die kommenden vier Jahre insgesamt jeweils 2,5 Millionen Euro Fördergelder, um lokale Projekte voranzutreiben. Diese sogenannten LEADER-Regionen sind das St. Wendeler Land, Merzig-Wadern, Warndt-Saargau und die Biosphäre Bliesgau.
Neu hinzugekommen ist außerdem die Region SaarMitte8, in der sich acht Kommunen zusammengeschlossen haben: Dillingen, Eppelborn, Heusweiler, Illingen, Lebach, Nalbach, Saarwellingen und Schmelz. Damit ist jetzt fast der gesamte ländliche Raum im Saarland Teil einer LEADER-Region.
Von den insgesamt 12,5 Millionen Euro an Fördermitteln kommen zehn Millionen von der EU, der Rest sind Landesmittel.
Was ist das LEADER-Programm?
Das Förderprogramm der Europäischen Union soll es Menschen in ländlichen Regionen ermöglichen, ihre Region gemeinsam weiterzuentwickeln. Gemeinsames Ziel aller Projekte ist eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums, konkret können aber ganz unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden.
Finanziert wird das LEADER-Programm durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, ergänzt durch Mittel von Bund, Ländern und Kommunen.
Das Programm gibt es seit Anfang der 90er Jahre. Es fördert europaweit etwa 3000 sogenannter LEADER-Regionen, davon gut 300 in Deutschland. LEADER steht dabei für „Liaison entre les actions de développement de l'économie rurale”, also die Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.
Was wird im Saarland gefördert?
Allein in der letzten Förderperiode wurden im Saarland knapp 180 einzelne Projekte gefördert. Im Bliesgau gibt es aktuell zum Beispiel ein Projekt, welches zum Ziel hat, die Region noch attraktiver für Wanderer zu machen. Mit dem Projekt „Essbare Stadt Blieskastel“ soll das Thema Natur stärker in der Stadt verankert werden. Im St. Wendeler Land läuft das Projekt „Smart Village Remmesweiler“, bei dem sich Senioren Lebensmittel in das Dorfgemeinschaftshaus bestellen können – sozusagen als Ersatz für den Tante-Emma-Laden im Dorf.
Häufige Ziele der LEADER-Regionen sind auch Leerstandsmanagement, Beleben der Ortskerne oder Stärkung der ortsnahen Grundversorgung. Die neue LEADER-Region SaarMitte8 will unter anderem die Erinnerung an jüdisches Leben in der Region wachhalten. Ein anderes Projekt plant, die regionale Wirtschaft besser zu vernetzen.
Ministerin überreicht Anerkennungsurkunden
In der vergangenen Förderperiode floss aus dem EU-Programm noch deutlich weniger Geld ins Saarland – neun Millionen Euro statt aktuell 12,5 Millionen Euro. Dadurch sah man jetzt im zuständigen Umweltministerium „die Gelegenheit, den großen Wurf zu wagen und die Planung auf insgesamt fünf Regionen auszurichten und die noch vorhandene Lücke im mittleren Saarland zu schließen“. Das sagte Umweltministerin Petra Berg (SPD) bei der Verleihung der Anerkennungsurkunden.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Region am Nachmittag berichtet.