30 Jahre Hilfe für Suchtkranke im Drogenhilfezentrum Saarbrücken
Es gibt viele Wege um in einer Drogensucht zu landen. Ist man erstmal Konsument, ist es schwer wieder aus der Sucht zu kommen. Dabei helfen können Angebote wie das Drogenhilfezentrum in Saarbrücken, das am Mittwoch bereits seit 30 Jahren besteht.
Seit der Gründung vor 30 Jahren ist vor allem der Konsumraum wichtigster Meilenstein für das Drogenhilfezentrum in Saarbrücken. So etwas haben bis jetzt erst neun der 16 Bundesländer.
Suchtkranke können dort mit sterilem Besteck und überwacht konsumieren. Außerdem müssen die Menschen die Drogen dadurch nicht mehr in der Öffentlichkeit nehmen. Die Spritzen landen dadurch auch nicht mehr auf Spielplätzen oder in Parks.
Drogenhilfezentrum setzt auf Street-Worker
Außerdem sind täglich Street-Worker in den Parks rund um das Drogenhilfezentrum und in der Stadt unterwegs. Sie prüfen zum Beispiel Schlafplätze und knüpfen Kontakte.
Nicht jede Person habe aus eigener Kraft die Möglichkeit ins Hilfesystem reinzukommen, erklärt Phillip Wiebrecht, Street-Worker beim Drogenhilfezentrum in Saarbrücken.
"Dann können wir auch die Menschen erreichen, die vielleicht einen Veränderungswunsch haben, aber die es bislang noch nicht geschafft haben, sich selbst Hilfe zu suchen", so Wiebrecht.
Projekt hilft Kindern
Daneben hat das Drogenhilfezentrum auch weitere Projekte ins Leben gerufen. "Ein ganz großes Herzensanliegen ist mir auch unser Projekt Löwenzahn für Kinder aus suchtbelasteten Familien", sagt der Leiter des Drogenhilfezentrums Saarbrücken, Sven Schäfer.
Das Projekt ist eine Kooperation der Drogenhilfe und der AWO Saarland. Es richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche. In wöchentlichen Gruppensitzungen können sich die Kinder über ihre Gefühle und Probleme zuhause sprechen.
Steine sollen für Thema sensibilisieren
In den nächsten Wochen sollen im Saarland zudem 30 Steine mit 30 Namen verteilt werden. Sie alle stehen für Menschen, die im letzten Jahr im Saarland ihr Leben durch Drogen verloren haben und sollen ein Bewusstsein für Menschen mit Suchterkrankungen schaffen.
"Wir stehen ja vor großen, massiven Herausforderungen - auch gerade in der Sozialwirtschaft", sagt der Leiter des Drogenhilfezentrums, Sven Schäfer. Er wünsche sich, dass die Menschen, die drogensüchtig oder obdachlos sind oder am Rand der Gesellschaft stehen, nicht vergessen werden.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 01.08.2022 im SR Fernsehen berichtet.