Eine leere Bühne in einem Theater (Foto: picture alliance / Hans Ringhofer / picturedesk.com | Hans Ringhofer)

Kultur in den Wahlprogrammen

Roswitha Böhm   21.03.2022 | 15:44 Uhr

Wie wollen die Parteien den Kulturschaffenden im Land nach zwei Jahren Pandemie wieder auf die Beine helfen? Welche Pläne haben sie für die kulturellen Leuchttürme, für Kulturvereine und für die freie Szene? Ein Blick in die Wahlprogramme der sechs Parteien mit den größten Chancen, in den saarländischen Landtag einzuziehen.

Diese kulturpolitischen Absichten und Ziele stehen in den Wahlprogrammen der Parteien:

Direkt zur jeweiligen Partei:


CDU

Die CDU setzt ihre Schwerpunkte bei den kulturellen Leuchttürmen und der Breitenkultur. Dem Staatstheater, der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, der Deutschen Radiophilharmonie und den etablierten Festivals sagt die Partei weiter ihre Unterstützung zu. Auch das Musikfestival Resonanzen soll weitergeführt werden.

Für Vereine der Breitenkultur möchte die CDU mehr Mittel zur Verfügung stellen, um hauptamtliche Stellen zur Unterstützung zu schaffen. Zudem macht sich die Partei für einen „Bestanderhaltungspakt“ mit den Kommunen stark, der gewährleisten soll, dass bei Kulturausgaben nicht gespart wird.

Die CDU spricht sich für eine neue, eventtaugliche Saarlandhalle aus.


SPD

Die SPD möchte die Arbeitsbedingungen von freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern verbessern. Dazu sollen Fördergelder vom Land an bestimmte Mindesthonorare geknüpft werden.

Für die freie Szene möchte die Partei ein „Produktionshaus“ in Saarbrücken einrichten. Ein möglicher Standort könnte das Pingusson-Gebäude sein, das die SPD erhalten möchte. Den kulturelle Leuchttürmen und etablierten Festivals sichert die SPD ihre Unterstützung zu, möchte aber auch, dass das Festival Resonanzen weiterentwickelt wird.

Außerdem fordert die Partei einen höheren Etat für die Industriekultur, um – neben der Völklinger Hütte – weitere Orte stärker fördern zu können.


Linke

Die Linke möchte die Folgen der Corona-Pandemie insbesondere für soloselbstständige Kulturschaffende abfedern. Dazu fordert die Partei einen Sonderfonds in Höhe von fünf Millionen Euro. Fördergelder sollen nach Ansicht der Linken in Zukunft an bestimmte soziale Standards geknüpft werden.

Ein „Kulturrat“ soll den verschiedenen kulturellen Einrichtungen und Initiativen im Land in Zukunft mehr Geltung verschaffen. Die Linke möchte die Festivals im Land weiter fördern und sich gezielt dafür einsetzen, dass auch das Festival Resonanzen eine Zukunft hat.

Zudem fordert sie einen höheren Etat für Erinnerungsarbeit und einen Ausbau für die Gedenkstätte Neue Bremm.


AfD

Die AfD spricht sich für eine Stärkung der Hoch- und Breitenkultur nicht nur in den städtischen Ballungsräumen aus. Sie möchte sich für die Einführung des Fachs „Heimatkunde“ an saarländischen Schulen einsetzen und setzt einen Schwerpunkt auf die Förderung der deutschen Sprache.

Für die Erinnerungskultur im Land fordert die Partei eine Neuausrichtung. Laut Wahlprogramm solle sie in Zukunft stärker auch „positive Aspekte der eigenen National- und Regionalgeschichte“ umfassen. Ziel der Spielpläne an saarländischen Theatern solle die Verbreitung „des deutschen Geisteslebens und der deutschen Nationalkultur“ sein.


Grüne

Die Grünen fordern ein „Zukunfts- und Förderprogramm“ für die Kultur. Dadurch sollen die Folgen der Pandemie für die Kulturszene abgeschwächt, sie aber auch bei der Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung unterstützt werden.

Die freie Szene möchten die Grünen durch eine Förderung von Spielstätten und Ateliers unterstützen. Die kulturellen Leuchttürme und Festivals will die Partei finanziell absichern und spricht sich für eine Weiterentwicklung der Industriekultur aus.

Auch für die Stätten der Erinnerungskultur fordern die Grünen eine auskömmliche Finanzierung. Zudem möchten die Grünen die Toto-Mittel für Kunst und Kultur erhöhen.


FDP

Die FDP möchte sich gezielt für die kulturellen Leuchttürme und die Breitenkultur einsetzen. Das Staatstheater, die Stiftung saarländischer Kulturbesitz und die Völklinger Hütte sollen laut Wahlprogramm mehr Geld für Personal bekommen.

Vereine sollen durch zusätzliche Dienstleistungen unterstützt werden. Für eine bessere Finanzierung möchte sich die FDP für eine Erhöhung der Toto-Quote einsetzen.

Zudem macht sich die Partei für eine neue Saarlandhalle mit professionellem Konzertsaal und eine Sanierung des Staatstheaters stark.

Die Kulturchecks sind Thema in den Sendungen "Der Morgen" und "Der Nachmittag" auf SR 2 KulturRadio.


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