Endlich die Lösung gegen Autobahnlärm am Staden?
Ein Beitrag über die neuen Pläne für mehr Lärmschutz in Saarbrücken
Wie könnte man den Autobahnlärm der A620 mitten in Saarbrücken dämpfen - effektiv und kostengünstig? Diese Frage treibt die Stadt seit Jahrzehnten um. Viele Ideen wurden geboren - und schnell verworfen.
Ab 2023 aber sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden: Dann soll ein neues System getestet werden. Dafür gab's am Vormittag des 8. März einen Ortstermin mit Vertretern des Landes, der Autobahn GmbH Neunkirchen und Oberbürgermeister Uwe Conradt. SR-Reporter Stephan Deppen war dabei.
Hintergrund
"Diffraktoren" heißt das Zauberwort für den Lärmschutz an der Saarbrücker Stadtautobahn zwischen den Anschlussstellen Bismarckbrücke und St. Arnual. Dahinter verbirgt sich eine niederländische Entwicklung, die noch ohne Zulassung als Pilotprojekt eingesetzt wird.
Auf dem Autobahn-Abschnitt wird das Geländer entfernt und durch eine einen Meter hohe Lärmschutzwand ersetzt. Daran werden die sogenannten Diffraktoren waagerecht befestigt: ein Aluminium-Röhrensystem, das Schallwellen nach oben ablenkt.
Lärmminderung um vier bis fünf Dezibel
So soll eine Lärmminderung von vier bis fünf Dezibel erreicht werden. Werte, die sonst nur mit einer um mindestens zwei Meter höheren Schallschutzwand zu erreichen wäre. Die aber lässt sich dort nicht installieren. Außerdem ist das neue System deutlich preiswerter, so die Autobahn GmbH.
Sie kalkuliert mit rund 500.000 Euro. Mitte 2023 sollen die Arbeiten beginnen, Anfang 2024 beendet sein. Die Installation soll wissenschaftlich begleitet werden, um die Wirksamkeit des Systems zu belegen und es dann auch an anderen Orten einsetzen zu können.
Ein Thema u. a. in der Sendung "SR 3 Rundschau" vom 08.03.2022 und in "Der Nachmittag" vom 08.03.2022 und in "Der Morgen" vom 09.03.2022 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt die A620 in Saarbrücken (Archivfoto: SR Fernsehen).