Schwere Zeiten für die Landwirtschaft an der Saar
Ein Gespräch mit Alexander Welsch, dem Hauptgeschäftsführer des Saarländischer Bauernverbands, zur EU-Agrarreform
Nach der Verabschiedung der "grünen" EU-Agrarreform sieht Alexander Welsch, der Hauptgeschäftsführer des Saarländischer Bauernverbands, die Gefahr, dass nicht alle Betriebe "mitgenommen" werden könnten. "Sehr viele Betriebe" würden das Saarland wohl bald verlassen - auch wegen des Nachwuchsmangels.
Lange hat man in der EU wegen einer Agrarreform verhandelt. Nun steht fest: Land- und Fleischwirtschaft sollen "grüner" werden. Die Subventionen sollen sich nach entsprechenden Vorgaben richten. Der Hauptgeschäftsführer des Saarländischer Bauernverbands, Alexander Welsch, sieht die Gefahr, dass nicht alle Betriebe "mitgenommen" werden könnten.
Familienbetriebe unter Druck
Für Deutschland gelte es, die Reform so zu gestalten, "dass für die landwirtschaftlichen Betriebe dort auch eine Bleibemöglichkeit in der Landwirtschaft überhaupt vorhanden ist", sagte er im SR-Interview. Im Saarland gebe es viele eher kleine Familienbetriebe, und für diese werde es schwer, den Wegfall oder die Kürzung von Geldern zu kompensieren - "zumal man von den Betrieben nicht möchte, dass sie diese Erlöse am Markt irgendwo durch ausgeweitete Produktion oder höhere Intensintät erzielen".
Nachwuchssorgen
Er gehe davon aus, dass wegen des Strukturwandels "sehr viele Betriebe" in den nächsten zehn Jahren das Saarland verlassen werden, "weil Landwirtschaft nicht attraktiv" in Bezug auf Einkommen und Arbeitszeit sei. "Uns fehlt's auch an Nachwuchs", gab Welsch zu bedenken.
Hintergrund:
Der SR 2-ProgrammTipp:
Mehr zum Thema Landwirtschaft im Arhciv:
Dossier:
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 24.11.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt Landwirte bei der Weizenernte (Archivfoto: SR Fernsehen).