Saarländischer Katastrophenschutz wehrt sich gegen Kritik
Reaktionen auf kritische Stimmen zur Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Vertreter des Innenministeriums und des Landkreistages im Saarland wehren sich gegen Vorwürfe, nach denen die Behörden beim Unwetter in Rheinland-Pfalz und NRW versagt hätten. Im Gegenteil habe der Katastrophenschutz "sehr, sehr gut" funktioniert, meint etwa der Landkreistagsvorsitzende Patrik Lauer.
Nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen werden zunehmend Stimmen laut, die dem Katastrophenschutz Versagen vorwerfen: Wenn rechtzeitig auf die Wetterwarnungen reagiert worden wäre, hätten weit mehr Leben geretten werden können, und auch das Zusammenspiel von Politik, Behörden, THW, Feuerwehr, Bundeswehr und privaten Helfern bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten funktioniere nicht optimal, so der Tenor.
"Einmalig" und "komplex"
Im Saarland wehren sich Vertreter des Innenministeriums und des Landkreistages aber gegen solche Vorwürfe. Ralf Stoll vom Innenministerium etwa betont die Schwierigkeit, die Auswirkungen einer solch "einmaligen" und "komplexen" Katastrophe korrekt vorherzusehen. Trotzdem sehe er durchaus Verbesserungspotenzial - zum Beispiel bei der Meldekette oder bei der Ertüchtigung von Warnmitteln wie Sirenen.
"Sehr bewährtes System"
Patrik Lauer, der Vorsitzende des Landkreistages, hält nicht viel von Vorschlägen, nach denen künftig der Bund ein stärkeres Gewicht im Katastrophenschutz bekommen solle: "Ich glaube, wir haben ein sehr bewährtes System aus regionalem Katastrophenschutz, der den Landkreise und Ländern obliegt, der dann ergänzt wird durch THW und Bundeswehr". Das Zusammenspiel klappe auch länderübergreifend "sehr gut". Dass "hunderte von Menschen" auch in abgeschiedenenen Ortschaften gerettet werden konnten, zeige ihm, "dass der Katstrophenschutz sehr, sehr gut" funktioniere, so Lauer.
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Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 21.07.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt eine Lagebesprechung unter Rettungskräften (Foto: SR Fernsehen).