"Frankreich is not amused"
Ein Beitrag über die Reaktionen aus Frankreich zur Erklärung des Départements Moselle zum Virusvariantengebiet durch die Bundesregierung
Die Reaktionen aus Frankreich zur Erklärung des Départements Moselle als "Virusvariantengebiet" durch die deutsche Bundesregierung und die damit einhergehenden Auflagen für Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Frankreich sind alles andere als positiv. Sabine Wachs berichtet aus Paris.
Ab Dienstag, 2. März, gelten nach dem Willen der Bundesregierung verschärfte Einreisebestimmungen für Menschen, die aus dem Département Moselle nach Rheinland-Pfalz bzw. ins Saarland gelangen wollen. Sogar die rund 16.000 Berufspendlerinnen und - pendler müssen dann einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein soll.
"Extrem brutal"
Kein komplettes "Grenzen dicht" also wie im Frühjar 2020 - trotzdem herrscht viel Unmut über die Erklärung des Départements als "Virusvariantengebiet" durch die Bundesregierung. Kritik diesseits der Grenze kam bereits u. a. von den Linken und der SPD im Saarland, und in Frankreich befürchtet u. a. Clément Beaune, Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, die Folgen der Berliner Entscheidung. Auch Jean Rottner, der Präsident der Region Grand-Est, zeigte sich "sehr überrascht von dieser extrem brutalen Entscheidung, die Deutschland getroffen hat", berichtet Paris-Korrespondentin Sabine Wachs.
Auch Frankreich hatte verschärft
Frankreich hatte bereits vor einer Woche seine Einreiseregeln für Teile des Grenzgebiets zu Deutschland verschärft: Für alle nicht-beruflichen Fahrten in den französischen Verwaltungsbezirk Moselle ist seitdem ein negativer PCR-Test nötig.
Mehr zum Thema im Archiv:
Mehr zum Thema im Archiv:
Ein Thema u. a. in der Sendung "Der Morgen" vom 01.02.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt ein Grenzschild zwischen dem Saarland und dem Département Moselle (Archivfoto: SR Fernsehen).