Spahn unter Druck
Ein Gespräch mit Hauptstadt-Korrespondentin Birthe Sönnichsen vor der Befragung von Gesundheitsminister Jens Spahn im Bundestag
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gerät immer mehr unter Druck: Kritik kommt nicht nur von der Opposition, sondern nun auch vom Koalitionspartner SPD, wie Hauptstadt-Korrespondentin Birthe Sönnichsen im SR-Interview berichtet. Am 24. Februar muss Spahn im Bundestag Rede und Antwort stehen.
Die Covid-19-Impfungen laufen nicht so gut wie von der Bundesregierung erhofft, und erst vor zwei Tagen musste Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine Ankündigung für "kostenlose Schnelltests für alle ab dem 1. März" zurücknehmen - wegen des Vetos des Corona-Kabinetts und der Bundeskanzlerin.
Zum zweiten Mal zurück beordert
"Das Verhältnis von Angela Merkel und Jens Spahn, das ist jetzt nie das innigste gewesen", stellte Birte Sönnichsen vom ARD-Hauptstadtstudio im Gespräch mit SR-Moderatorin Sonja Marx fest: Nach unterschiedlichen Meinungen zur Frage der Impfstoffbeschaffung habe Merkel Spahn jetzt bereits zum zweiten Mal gestoppt. "Das wird ihm nicht gefallen haben", so Sönnichsen.
"Opposition in Stimmung"
Am 24. Februar müsse sich Spahn nun im Bundestag den Fragen der Abgeordneten stellen. "Die Opposition hat sich gestern schon mal in Stimmung gebracht", sagte Sönnichsen. Sogar vom Koalitionspartner SPD kämen allmählich schärfere Töne: Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, habe Spahn bereits als "Ankündigungsminister" tituliert.
Sönnichsen geht nicht davon aus, dass der Gesundheitsminister seinen Kritikerinnen und Kritikern nun "den Masterplan" vorlegen werde.
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Hintergrund:
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 24.02.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Symbolbild ganz oben zeigt Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, bei einer Pressekonferenz am 19. Februar 2021 (Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld).