Laschet wird Parteivorsitzender, Söder Kanzlerkandidat
Ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke über die Chancen der drei Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz
Der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke geht davon aus, dass Armin Laschet das Rennen um den CDU-Parteivorsitz gewinnen wird. Der Nordrhein-Westfale stehe nicht nur für Kontinuität, sondern würde Markus Söder wahrscheinlich auch die Kanzlerkandidatur überlassen, so von Lucke im SR-Interview.
Der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke, Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik, hat sich im Interview mit SR-Moderatorin Katrin Aue auf den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet als Favoriten für die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer festgelegt. Die Zeit, in der es parteiintern Gegenwind gegen Anhänger des Kurses von Angela Merkel gegeben habe, sei vorbei.
Sehnsucht nach Kontinuität
Laschet besitze unter den Kandidaten am ehesten die Fähigkeit, gerade in der Krise die "Kontinuitätsbedürftigkeit" innerhalb der Partei zu befriedigen. Sollte es zu einer zweiten Wahlrunde für das Amt des CDU-Parteivorsitzenden kommen, dann werde wohl das Duell Merz vs. Laschet heißen, so von Luckes Prognose.
Weg frei für Söder?
Die Wahl Laschets würde der Union zudem eine strategische Option eröffnen, denn der hätte wohl kein Problem damit, dem CSU-Mann Markus Söder den Vortritt bei der Kanzlerkandidatur zu überlassen.
Digitale Stimmabgabe "sehr positiv"
Die Tatsache, dass die Wahl des Parteivorsitzenden nur digital stattfinden werde, bewertete von Lucke als "sehr positiv" und eine "eine demokratietheoretische Erweiterung". Die Stimmabgabe findet am Samstagvormittag, 16. Januar, beim virtuellen Bundesparteitag der CDU statt.
Der andere Blickwinkel:
Mehr zum Thema im Archiv:
Ein Thema in der Sendung "Bilanz am Mittag" am 15.01.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Foto ganz oben zeigt Albrecht von Lucke (Pressefoto: Tobias Tanzyna).