Spannungen zwischen Luxemburg und dem Saarland "nicht ausgeschlossen"
Ein Gespräch mit der Journalistin Christiane Kleer vom Radiosender 100,7 Luxemburg
Christiane Kleer vom Radiosender 100,7 Luxemburg geht nicht davon aus, dass die Beziehungen zwischen dem Saarland und dem Großherzogtum wegen des Streits um Corona-Lockerungen dauerhaft Schaden nehmen werden - "Spannungen" aber seien nicht ausgeschlossen. Ein Interview.
In unmittelbarere Nachbarschaft des Saarlandes, in Luxemburg, wird es ab Montag, 11. Januar, wieder geöffnete Schulen, Kitas, Geschäfte, Fitnessstudios, Kinos und Theater geben. Das hat die luxemburgische Regierung entschieden - und dafür massive Kritik vom saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans geerntet.
Luxemburg bleibt eigener Linie treu
Die Lockerungen entsprächen allerdings der bisherigen Anti-Corona-Strategie des Großherzogtums, erklärte Christiane Kleer, Journalistin beim Radiosender 100,7 Luxemburg, im Gespräch mit SR-Moderatorin Sonja Marx: Die luxemburgische Regierung habe ihre Linie bislang stets an die Lage in den Krankenhäusern angepasst. Und momentan sei die Zahlenlage eben besser als noch vor Weihnachten.
Zahlen "mit Vorsicht zu genießen"
Trotzdem seien die Zahlen wie etwa der Inzidenzwert von 170 pro Woche auf 100.000 Einwohner "mit Vorsicht zu genießen", so Kleer. Womöglich würden die Lockerungen, "so schön sie auch sein mögen, nicht lange andauern".
Spannungen könnten bleiben
Insgesamt werde der Streit den Beziehungen zwischen Luxemburg und dem Saarland aber wohl nicht dauerhaft Schaden zufügen - "wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass die unterschiedlichen Herangehensweisen weiter für Spannungen sorgen werden".
Hintergrund:
Ein Thema u. a. in der Sendung "Der Morgen" am 07.01.2021 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze).