"Hier ist doch schon Alarmstimmung"
Interview mit Hauptstadtkorrespondent Matthias Reiche
Für Hauptstadt-Korrespondent Matthias Reiche ist unklar, wer sich im Streit um die deutsche Asylpolitik durchsetzen wird: Die CSU müsse im Jahr ihrer Landtagswahl unbedingt Härte zeigen, die Kanzlerin aber wolle keinesfalls die "Kapitulationsurkunde" ihrer Flüchtlingspolitik unterzeichnen, sagte er im Gespräch mit SR 2-Moderator Uli Hauck.
CDU und CSU sind im Asylstreit weiter auf der Suche nach einer Einigung. Nach einem zweistündigen Krisengespräch hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) am Abend des 13. Juni ohne nähere Erklärungen getrennt. Seehofer - so hört man - droht notfalls mit einem Alleingang per "Ministerentscheid".
Seehofer kontra Merkel
Für Hauptstadt-Korrespondent Matthias Reiche ist nach Jahren des schwelenden Richtungsstreits innerhalb der beiden Unionsparteien nun wieder völlig offen, wer sich am Ende durchsetzen wird: Die CSU müsse im Jahr ihrer Landtagswahl unbedingt Härte zeigen, die Kanzlerin aber wolle keinesfalls die "Kapitulationsurkunde" ihrer Flüchtlingspolitik unterzeichnen, sagte er im Gespräch mit SR 2-Moderator Uli Hauck.
Koalition in Gefahr?
"Natürlich könnte die Kanzlerin von ihrer Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und sagen, wo's langgeht", erklärte Reiche, "und wenn dann der Bundesinnenminister stur bliebe, dann müsste sie ihn entlassen. Aber das wär' dann wahrscheinlich das Ende dieser Koalition."
Über dieses Thema wurde auch in der Sendung "Bilanz am Mittag" vom 14.06.2018 auf SR 2 KulturRadio berichtet.